Hallo, mein Name ist Jane, und zwischen meiner Schwester und mir bin ich die Hässliche. Und nein, ich bin keine unsichere Zicke, die ständig über ihr Aussehen klagen muss. Meine Schwester Liliana ist mit wunderschönen Genen gesegnet. Sie hat langes, wallendes blondes Haar, strahlend blaue Augen und rosafarbene Lippen, die an zarte Blütenblätter erinnern. Ich hingegen sah überhaupt nicht so aus. Ich hatte krauses braunes Haar, das sich bei der geringsten Berührung verhedderte. Meine Augen und Lippen waren auch viel zu groß für mein Gesicht. Okay, vielleicht bin ich zu hart zu mir selbst. Ich war nicht völlig abscheulich, aber wenn ich neben ihr stand, überstrahlte ihre Schönheit mich, und ich sah am Ende wie ein Troll aus, also versuchte ich mein Bestes, nicht neben ihr zu stehen. Ich versuchte meine Mutter zu fragen, ob ich adoptiert wurde, damit ich meine leiblichen Eltern suchen und von ihr wegkommen konnte, aber meine Mutter wimmelte mich einfach ab. In der Highschool fühlte ich mich unbedeutend neben ihr, jedes Mal, wenn Jungs sie offen anmachten und so taten, als würde ich nicht existieren, obwohl ich direkt neben ihr stand. Aber extrem schön zu sein hatte auch seine Schattenseiten. Sie hatte viele Verehrer, die harmlos waren, aber sie musste sich auch mit ein paar Stalkern und gruseligen Typen auseinandersetzen, die sie anmachten. Zumindest war ich vor all dem sicher. "Jane, komm schon, wir kommen zu spät!", sagte Liliana. Es war der erste Schultag. Ich war in der vorletzten Klasse, und sie war in der letzten. "Juhu, ich kann es kaum erwarten, ein weiteres Jahr als Zweitbesetzung der Schönheitskönigin zu beginnen", sagte ich. "Ach, fang nicht an, Jane, ich habe dir gesagt, wenn du dich ein bisschen besser um dich kümmerst und dich stilvoller kleidest, werden Jungs dich auch bemerken!", zwitscherte Liliana. "Ich mag meinen Jogginghosen-Look. Er ist viel bequemer", sagte ich. "Egal, lass uns losfahren", sagte sie und zog mich zum Auto. Wir kamen kurz vor dem Klingeln in der Schule an, also beeilte ich mich, zum Unterricht zu kommen. Mein erster Kurs musste ganz am Ende des Gebäudes stattfinden, also beschloss ich, loszurennen. Ich krachte gegen etwas Hartes und purzelte vorwärts und riss denjenigen mit, gegen den ich gestoßen war. Ziemlich bald starrte ich auf ein Paar dunkelbraune Augen, als ich über keinem Geringeren als Jake Morris schwebte. Ah, Jake, der Highschool-Bad-Boy. Auch einer von vielen Verehrern von Liliana. Jake versuchte seit der neunten Klasse, sie ins Bett zu bekommen, aber Liliana beachtete ihn nicht. Sie mochte seine Sorte nicht, sagte sie mir. Aber das bedeutete nicht, dass er aufhörte, es zu versuchen. Jake war keiner von diesen Bad Boys, von denen man in Liebesromanen liest. Ihr wisst schon, die, die außen rau sind, aber innerlich heimlich weich? Nö, nicht er. Er war der leibhaftige Teufel. Ich nenne ihn heimlich Damien, das böse Kind aus dem Film Das Omen. Denn er sieht von außen wie ein Engel aus, aber in Wirklichkeit ist er höchstwahrscheinlich eine Brut des Teufels. Ich wette, wenn ich seine Haare scheitelte, würde ich das Muttermal 666 auf seiner Kopfhaut sehen. Okay, vielleicht übertreibe ich ein bisschen, aber er ist der Schlimmste. Ich werde euch später erzählen, wie schlimm er ist. Aber im Moment muss ich herausfinden, wie ich aus dieser Situation herauskomme.