Nach Schulschluss strömten die Studenten einer nach dem anderen aus der Oakhaven Universität.
Von weitem bemerkte Gilmore ein langhaariges Mädchen, das am Tor der Oakhaven Universität stand.
Das Mädchen hatte ein hübsches Gesicht und sah in ihrem schmalen blauen Kleid bezaubernd aus.
Das weiche Sonnenlicht des Abendhimmels umriss ihre tollen Kurven. Viele Jungen, die durch das Tor gingen, konnten nicht anders, als sie zu beäugen.
Ein schwaches Lächeln erschien auf Gilmores Gesicht.
Das schöne Mädchen im langen Kleid am Tor war seine Freundin Tiffany.
Sie musste auf ihn warten.
Tiffany hatte Gilmore nicht bemerkt, da sie in Richtung des Campus starrte.
Gilmore wollte sich Tiffany leise nähern, um sie zu überraschen.
Er steckte die kleine Schachtel von dem alten Mann in seine Tasche, richtete seine Kleidung und wollte mit den Blumen in der Hand auf Tiffany zugehen.
Wie aus dem Nichts fuhr ein blauer BMW aus der Schule und hielt vor Tiffany.
Ein seliges Lächeln breitete sich auf Tiffanys Gesicht aus, als sie der Person im Auto zuwinkte.
Gilmore erstarrte sofort. Er hatte ein ungutes Gefühl.
Das Fenster des BMW wurde heruntergekurbelt und zeigte einen gutaussehenden Mann, der auf dem Fahrersitz saß.
Gilmore erkannte ihn auf einen Blick. Es war Brandon Wilson, ein Studienanfänger im Klavierfach. Er war bekannt als der "Klavierprinz".
Brandon stammte aus einer wohlhabenden Familie in Oakhaven. Er war reich, gutaussehend und spielte gut Klavier. Er war der Märchenprinz vieler Mädchen an der Oakhaven Universität.
Brandon war so herausragend, dass es ihm nie an Freundinnen mangelte.
Gilmore hatte nicht erwartet, dass Tiffany auf Brandon anstatt auf ihn wartete.
Brandon, der im Auto saß, sagte mit einem Lächeln zu Tiffany: "Tiffany, tut mir leid, dich warten zu lassen. Steig ein! Ich habe einen Tisch im Hilton Hotel reserviert."
Tiffany nickte Brandon sanft mit einem süßen Lächeln zu. "Okay."
Sie ging munter auf die andere Seite. Gilmore sah, wie Brandon sich hinüberlehnte, um ihr die Tür zu öffnen.
Tiffany stieg ins Auto und strich sich die Haare von der Stirn. Im nächsten Moment erblickte sie jedoch Gilmore, der nicht weit vor ihr stand.
"Was ist los?" Natürlich sah Brandon auch Gilmore, von dem er wusste, dass er Tiffanys Freund war.
Doch er tat so, als wüsste er nichts, und sah Tiffany interessiert an.
Tiffany fasste sich sofort wieder. Sie antwortete: "Nichts. Lass uns fahren!"
Brandons Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln. Da er Tiffany in seinen BMW locken konnte, musste er Gilmores Hintergrund untersucht haben.
Gilmores Eltern waren Bauern. Er war ein armer Tölpel.
Daher war Brandon nicht überrascht, dass Tiffany ihn wählen würde.
Jeder wollte ein besseres Leben haben.
Er wollte nur mit Tiffany schlafen, und sie wollte sein Geld. Es war ein fairer Deal.
Brandon lächelte verächtlich. Tiffanys kalter Blick hatte Gilmores Stolz verletzt.
Gilmore erinnerte sich an das, was der alte Mann gesagt hatte.
Gilmore fühlte sich wie vom Blitz getroffen.
Unerwartet hatte der alte Mann Recht.
Seine Freundin ging fremd.
Wut ergriff ihn.
Konnte es sein, dass Tiffany vor ihm nur so tat, als sei sie rein und weltfremd?
Als der BMW ansprang, fuhr Brandon nicht weg. Stattdessen parkte er sein Auto direkt neben Gilmore.
Unnötig zu sagen, Brandon tat das absichtlich.
Er lächelte Gilmore an. "Du bist Gilmore Reed, richtig? Hast du die Blumen für Tiffany gekauft? Tut mir leid, aber sie ist jetzt meine Freundin."
Er stahl Gilmores Freundin und lachte Gilmore sogar aus.
Brandon war so eine arrogante Person.
Das lag nur daran, dass er aus einer reichen und mächtigen Familie stammte. Brandon nahm Gilmore nicht ernst.
Obwohl er von Brandon beleidigt wurde, war Gilmore ruhig. Er erwiderte: "Herr Wilson, Sie irren sich. Die Blumen sind nicht für sie. Aber selbst so mögen Sie die Frau, von der ich die Nase voll habe. Sie haben wirklich einen guten Geschmack."
"Was hast du gesagt?" Brandon geriet in Rage.
Gilmore war gleichgültig und dachte: "Will Brandon mich nicht demütigen? Jetzt werde ich es ihm heimzahlen."
Tiffany war sehr nervös. Aus Angst, dass Brandon sie missverstehen würde, schrie sie Gilmore an: "Gilmore, was redest du da? Ich mochte dich noch nie. Bilde dir nichts ein. Ich bin Brandons Freundin!"
Als sie ihre Stimme hörten, blieben alle Studenten um sie herum stehen und sahen herüber.
Gilmore konnte es nicht glauben.
Tiffany hatte gesagt, dass sie ihn noch nie gemocht hatte und dass er sich nur etwas eingebildet hatte.
Außerdem sagte sie es absichtlich laut, um alle wissen zu lassen, dass sie Brandons Freundin war.
Gilmore dachte: "Sie versucht eindeutig, eine klare Trennung von mir auszudrücken und Brandon ihre Treue zu zeigen. Sie ist so rücksichtslos!"
Sie machte Gilmore vor so vielen Leuten lächerlich.
Tiffany war nicht mehr das einfache Mädchen, das er einst kannte.
Sie war berechnend!
Gilmore spottete und sagte: "Was für ein gerissener Fuchs! Ich war so dumm!"
Gilmore kümmerte sich nicht um Tiffanys mürrisches Gesicht. Er drehte sich um und ging weg.
"Hey, armer Junge. Such dir ein Mädchen und schenk ihr die Blumen. Vielleicht wird sie dich mögen..." Brandons schallendes Gelächter kam von hinter Gilmore.
Gilmore war wütend.
Brandon verspottete ihn dafür, dass er glaubte, Tiffany würde einen armen Kerl wie ihn mögen.
Gerade in diesem Moment sah Gilmore mehrere Mädchen aus dem Tor kommen.
Das Mädchen, das vorneweg ging, hatte lange Haare und ein schönes Gesicht. Sie war so zart wie ein großes Kunstwerk.
Ihre Haut war hell und weich. Ihre Augen waren klar und strahlend. Wenn sie lächelte, kniffen sich ihre Augen wie Mondsicheln zusammen. Sie hatte eine liebliche Figur und sah von Kopf bis Fuß perfekt aus.
Fast alle Jungen, die vorbeigingen, wurden von ihr angezogen.
Gilmore war eine ganze Weile wie erstarrt. Er hatte das Gefühl, dass dieses hübsche Mädchen ihm irgendwie bekannt vorkam.
Brandons und Tiffanys Beleidigungen veranlassten Gilmore zu einer Entscheidung.
Er ging zielstrebig vorwärts und drückte den Blumenstrauß in die Hand des Mädchens. Die Menge um sie herum war verblüfft.
Auch die strahlenden Augen des Mädchens waren voller Schock und Zweifel.
Die Mädchen um sie herum mussten sich den Mund zuhalten. Sie waren fast sprachlos. Was war da los?
Im nächsten Moment zog Gilmore das Mädchen in seine Arme, bevor sie reagieren konnte.
Das Mädchen war wie ein verängstigtes Kaninchen. Sie war wie betäubt.
"Ich mag dich!", flüsterte Gilmore ihr ins Ohr.
Dann beugte er sich hinunter und küsste sanft das Gesicht des Mädchens. Danach ließ er sie schnell los und ging weg.
Er wirkte so herrisch und wild.
Die Mädchen erkannten endlich, was geschehen war. Sie sahen das Mädchen, das geküsst worden war, erstaunt an. "Christine, hat er dir gerade seine Liebe gestanden?"
"Unsere Göttin wurde geküsst?"
"Wird sie wegen des Kusses schwanger?"
Christine Foster errötete. Sie war auch sehr erstaunt und sogar wütend, dass Gilmore sie geküsst hatte.
Christine sagte jedoch nichts und ging eilig weg. Die Mädchen waren überrascht und folgten ihr hastig.
Im BMW waren Brandon und Tiffany fassungslos.
Brandon konnte nicht glauben, dass Gilmore Christine seine Liebe gestanden und sie geküsst hatte.
Er wusste sehr gut, welchen Status Christine an der Oakhaven Universität hatte.
Sie war sehr schön und stammte aus einer sehr mächtigen Familie. Selbst Brandon war nicht gut genug für sie und hatte nicht einmal das Recht, ihren Finger zu berühren.
Doch Gilmore, ein armer Mann, umarmte Christine in der Öffentlichkeit und küsste sie sogar.
Brandon war rasend vor Eifersucht.
Auch Tiffany war schockiert. Gilmore bedeutete ihr nichts.
Dennoch hatte er Christine, das schönste Mädchen an der Oakhaven Universität, vor ihr geküsst.
Das war einfach eine Ohrfeige für sie.
















