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Mami, Schatz

Mami, Schatz

Autor: Deirdre Christiana

Chapter 2 A Son Without Pregnancy
Autor: Deirdre Christiana
21. Mai 2025
Winona hatte noch nie zuvor ein krankes Kind betreut. Nachdem sie den Jungen aus der Klinik nach Hause gebracht hatte, blieb sie die ganze Nacht wach, um seine Temperatur zu überwachen, und döste erst bei Sonnenaufgang ein. Derek hingegen hatte gut geschlafen. Er streckte die Arme und gähnte. In dem Moment, als er die Augen öffnete, sah er die Frau an seinem Bett schlafen. Derek blinzelte schnell, um seine Sicht zu klären. Vorsichtig und sanft stieß er mit dem Finger gegen Winonas Wange und zog die Hand sofort zurück. "Mama ist echt! Ich habe letzte Nacht nicht geträumt!" "Haha, ich habe jetzt eine Mama!" "Ich bin der Erste, der Mama findet! Ist das nicht toll!" Der Junge begann, auf dem Bett herumzuspringen, außer sich vor Freude. Er sang fast vor lauter Glück. Das Bett konnte jedoch das Ausmaß der Aufregung kaum bewältigen. Es war ein provisorisches Bett, das Winona letzte Nacht auf einem Flohmarkt gekauft hatte. Das Knarren und die Vibration weckten Winona auf. "Mama! Du bist wach! Guten Morgen!" Derek hörte auf zu springen und stand aufrecht auf dem Bett, wobei er sich wie ein braver Junge benahm. Winona stand auf und berührte die Stirn des Jungen. Sein Fieber war gesunken. Ihm musste es jetzt viel besser gehen, wenn man bedenkt, wie lebhaft und energiegeladen er wirkte. Winona sagte mit ernstem Gesicht: "Kleiner Junge, du bist eine ganze Nacht weg gewesen. Deine Mama und dein Papa müssen sich schreckliche Sorgen machen. Sag mir schnell die Telefonnummer deiner Eltern, damit ich anrufen und sie bitten kann, dich abzuholen." Zu Winonas Überraschung begann der fröhliche Junge plötzlich wieder zu weinen. Er heulte nicht laut wie letzte Nacht. Stattdessen füllten sich seine Augen still mit Tränen und seine Schultern begannen zu beben. Winona wusste nicht, was sie tun sollte. Sie fuhr dem Jungen durchs Haar und sprach mit sanfter Stimme: "Willst du denn nicht nach Hause?" "Ich will hier bei Mama bleiben..." wimmerte Derek mit einem bemitleidenswerten Blick. "Wo ist denn deine Mama? Ich bringe dich gleich zu ihr." "Du bist meine Mama!" Derek riss die Augen weit auf und blickte Winona erwartungsvoll an. Winonas Herz wurde weich. Sie korrigierte den Jungen sanft und geduldig. "Aber ich bin nicht deine Mama. Du verwechselst mich." "Nein! Ich irre mich nicht!" Derek schüttelte überzeugt den Kopf. Seine prallen Wangen waren gerötet. Plötzlich fiel ihm etwas ein und er holte eine Mappe aus seinem Rucksack. "Mama, du wirst sehen, dass ich Recht habe, wenn du das hier gelesen hast." Er reichte Winona die Mappe. Winona öffnete die Mappe mit Skepsis, war aber sofort und völlig verdutzt. Es war ein Vaterschaftstest! Sie schluckte unwillkürlich und blätterte durch die Seiten. Ihr Name stand darauf, ebenso wie ihre Sozialversicherungsnummer! Am Ende des Berichts stand, dass sie als biologische Mutter des Kindes nicht ausgeschlossen werden konnte, was bedeutete, dass es genügend Beweise gab, um ihre Beziehung zu untermauern. "Mama, ich habe dir vor zwei Wochen eine Haarsträhne gestohlen. Die Leute im Testzentrum haben mir gesagt, dass du definitiv meine Mama bist. Das kann nicht falsch sein!" Ihr Mund stand ungläubig offen. Sie brachte kein Wort heraus. Eine Million Fragen schwirrten ihr im Kopf herum. Es war ihr nicht einmal wichtig, sich daran zu erinnern, wann und wo der Junge ihr die Haare gestohlen hatte. Sie hatte einen Sohn? Einen vierjährigen Sohn? Aber sie war nicht verheiratet und hatte nicht einmal einen Freund! Sie hatte noch nie Sex mit jemandem gehabt und konnte sich nicht daran erinnern, schwanger gewesen zu sein. Winona war verblüfft und fühlte sich desorientiert. Woher kam dieser Junge? Wer spielte ihr so früh am Morgen so einen kranken Streich?! "Das muss falsch sein!" Winona schloss die Mappe und stand auf. Sie bemühte sich sehr, ihre Fassung wiederzuerlangen und einen kühlen Kopf zu bewahren. "Kleiner Junge, ich muss dich der Polizei übergeben, wenn du mir nicht sagst, wo dein Zuhause ist." "Ahh... Mama will mich auch nicht! Ich bin so ein armer Junge!" Derek fiel auf das Bett, trat und schrie, während er sich die Seele aus dem Leib weinte. "Papa schlägt mich und schreit mich jeden Tag an. Ich will wirklich nicht zurück... Ich habe mich rausgeschlichen, um Mama zu suchen, weil ich nicht wusste, was ich tun soll. Mama, wie kannst du mich verlassen und zurückschicken? Ich bin so hilflos... Meine Mama will mich nicht. Was soll ich jetzt tun? Wahh..." Der Junge weinte so heftig, dass er kaum noch Luft bekam. Er wäre fast ohnmächtig geworden. Winona fühlte sich, als würde jemand ihr Herz auswringen. Ihre Augenbrauen zogen sich fest zusammen. Sie war noch nie eine Besserwisserin gewesen, die ihre Nase in anderer Leute Angelegenheiten steckte. Allerdings klang es so, als hätte dieser Junge ein elendes Leben. Er hatte nicht nur keine Mutter, sondern wurde auch von seinem Vater misshandelt. Winona konnte es nicht riskieren, das Kind gegen seinen Willen zurückzuschicken. Sie starrte eine Weile auf den Vaterschaftstest und seufzte schließlich. "Na gut, hör auf zu weinen. Ich lasse dich noch einen Tag hier bleiben. Aber ich kann mich nicht um dich kümmern. Ich muss tagsüber arbeiten gehen. Kannst du alleine hier bleiben?" Derek hörte auf zu weinen und setzte sich sofort auf. "Mama! Ich verspreche, ein braver Junge zu sein! Geh arbeiten und mach dir keine Sorgen!" Wie konnte der Junge so schnell von Weinen zu Lächeln wechseln? Winona fragte sich, ob das Kind sie austrickste. Trotzdem hatte sie im Moment keine Zeit, den Jungen zu befragen. Sie musste erst herausfinden, ob der Vaterschaftstest echt war oder nicht.

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