Ich, Cameron Wallace, wurde in eine Lüge hineingeboren – gezwungen, meine Identität zu verbergen und als Junge zu leben. Dieses Leben endete mit Verrat und Blut. Aber der Tod war nicht das Ende. Nach Jahrhunderten brutalen Weltenreisens, Überleben von Mission zu Mission, kehrte ich zu dem Leben zurück, in dem ich starb – diesmal voll bewaffnet und unzerbrechlich. Ich schwor, mich bedeckt zu halten und mich auf meine Noten zu konzentrieren. Frieden war alles, was ich wollte. Aber dann landete ich in einem Wohnheim mit den vier begehrtesten Jungs der Schule. Das kalte Genie bot mir seinen Platz an der Spitze an. Der selbstgefällige Goldjunge schwor, mich zu beschützen. Der zerbrechliche Romantiker sagte, ich sei es wert, für mich zu sterben. Und der Besitzergreifende? Er sagte einfach: "Du gehörst mir." Ich habe nicht um Aufmerksamkeit gebeten. Ich wollte keinen Harem. Aber sie verliebten sich trotzdem – und jetzt ist Frieden keine Option mehr.

Erstes Kapitel

Im Greenfield Gender Surgery Center in der Stadt Viremont, im Operationssaal im vierten Stock, hielt Dr. Yasmin Jensen, in einem weißen Kittel, ein Klemmbrett in der Hand, während sie mit einer Krankenschwester namens Bianca Harvey die grundlegenden Informationen der Patientin bestätigte. „Name?“, fragte Yasmin. „Cameron Wallace“, antwortete Bianca. „Geschlecht?“ „Weiblich.“ „Alter?“ „Achtzehn.“ „Eingriff?“ „Geschlechtsangleichende Operation. Frau zu Mann. Heute ist die erste Etappe – Brustentfernung.“ Nachdem sie die Details bestätigt hatte, nickte Yasmin und wies Bianca an: „Oberteil ausziehen.“ Dann wandte sie sich dem Anästhesisten zu. „Narkose einleiten.“ Cameron lag still auf dem weißen Operationstisch, die Augen geschlossen, bekleidet mit einem blau-weiß gestreiften Krankenhaushemd. Selbst mit dem kurz geschnittenen Haar besaßen ihre Züge eine ätherische, geschlechtsübergreifende Schönheit. Ihre Haut war glatt und makellos, ihre Wimpern lang und sanft geschwungen, ihre Nase zart und fein, und ein funkelnder Diamantstecker glänzte an ihrem rechten Ohr. Auf den ersten Blick sah sie aus wie ein Junge – ein unglaublich hübscher, umwerfender Junge. Aber das war nicht die Wahrheit. Sie war durch und durch ein Mädchen, eines, das seit ihrer Geburt als Junge verkleidet gelebt hatte. Der Lärm um Cameron ließ sie leicht die Stirn runzeln. In dem Moment, als sie spürte, wie jemandes Hand ihren Kragen berührte, setzten ihre Reflexe ein, und ihr Arm schoss hoch, um das Handgelenk mit einem kräftigen Griff zu fixieren. „Aua!“, Biancas plötzlicher Schrei zerriss den Operationssaal, als sie vor Schmerz aufschrie. „Was zur Hölle machst du? Lass los.“ Cameron öffnete ihre Augen und richtete sich ruckartig auf, ihr scharfer Blick schweifte mit überraschender Klarheit durch den Raum. Sie fragte sich: „Wo bin ich? Ist das dieses Geschlechtsangleichungszentrum von damals? Ich bin zurück. Ich bin tatsächlich zurückgekommen. Das Weltenhopping-System hat mich wirklich hierher zurückgeschickt.“ Sie hatte über tausend Jahre in den Weltenhopping-Reichen verbracht, unzählige Strapazen ertragen und Mission um Mission in verschiedenen Welten abgeschlossen. Und jetzt, mit all ihren Fähigkeiten auf dem Maximum, war sie endlich in das Leben zurückgekehrt, in dem sie gestorben war. Sie, Cameron Wallace, war zurück. Mit Gottes Segen. Sie lächelte schwach, als sie zufrieden ihre Augen zusammenkniff und Bianca, die schmerzverzerrt das Gesicht verzog, endlich losließ. „Was ist passiert? Habe ich nicht gesagt, dass Sie ihr vorher ein Beruhigungsmittel geben sollen?“, herrschte Yasmin. Bianca sah verärgert aus. „Frau Dr. Jensen, das haben wir doch. Ich weiß nicht, was schiefgelaufen ist.“ Beim Klang dieser Worte erstarrte Camerons Gesicht, schön auf eine Art, die Geschlechtergrenzen ignorierte, augenblicklich. In ihrem früheren Leben war sie gegen ihren Willen in diesen Operationssaal gezerrt worden. Sie hatten ihr vorher ein Beruhigungsmittel gespritzt, nur um sie davon abzuhalten, sich zu wehren. Das Lächerlichste war, dass heute ihr Geburtstag war. Und an diesem Tag hatten ihre Eltern, Martin und Heidi Wallace, ihr das „Geschenk“ ihres Lebens gemacht – sie zwangen sie, die Wandlung vom Vorspielen eines Jungen zur physischen Verwandlung in einen solchen zu vollziehen. Es war in diesem Krankenhaus, mit dieser Injektion, dass sie damals hilflos gemacht worden war, unfähig, sich zu wehren, als sie den ersten von drei Eingriffen im Frau-zu-Mann-Verfahren durchführten – die Entfernung ihrer Brust. Als sie starb, war ein Teil ihres Körpers, ein Teil, der ihr rechtmäßig gehörte, bereits verschwunden. Als Fragmente ihres vergangenen Lebens zurückströmten, strahlte eine durchdringende Kälte von Camerons ganzem Wesen aus. Es war Frühling, und obwohl die Heizung im Raum lief, konnte jeder den plötzlichen Temperaturabfall spüren. „Was steht ihr hier herum? Fesselt sie und gebt ihr noch eine Spritze. Und dreht die Heizung auf hier drinnen“, befahl Yasmin, während sie ihre Arme rieb. Die Krankenschwestern bewegten sich, um Cameron zu fesseln, aber sie war nicht mehr die gebrechliche, fügsame Patientin, die sie einst gewesen war. Eine Krankenschwester grummelte: „Heiliger Bimbam. War dieses Mädchen nicht ganz ruhig und liebenswert, als sie hier ankam? Warum ist sie so zickig geworden?“ Keine der vier Krankenschwestern konnte sie festhalten – Cameron trat jede von ihnen mit brutaler Präzision nieder, wobei Körper umherflogen und in chirurgische Geräte krachten. Im Raum brach Chaos aus. Yasmin riss Bianca mit einer scharfen Handbewegung die Spritze aus der Hand. „Ihr Haufen nutzloser Versager. Ich mache das selbst.“ Aufrecht im Bett sitzend, starrte Cameron Yasmin kalt an, die sich näherte, und der Mundwinkel hob sich langsam zu einem eisigen Lächeln.
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