Malcolms Augen huschten zu Gladys.
„Die Krankheit deines Vaters wird geheilt, sobald du nach Hause zurückkehrst“, antwortete Gladys stellvertretend für Malcolm.
Janice konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Tante, du bist wirklich gut im Witze erzählen. Ich bin keine Ärztin. Wie kann sich mein Vater erholen, sobald ich nach Hause zurückkehre?“
Gladys warf Malcolm einen Blick zu. Malcolm sagte: „Janice, lass mich das erklären. Es gibt ein Problem in der Firma und ich brauche deine Hilfe.“
„Ich?“, tat Janice überrascht. „Papa, ich verstehe nichts von der Führung eines Unternehmens. Du musst dich irren. Vanessa ist doch diejenige, die dir helfen kann.“
Janice lenkte das Gespräch auf Vanessa, die auf ihrer Lippe kaute und Malcolm ansah.
„Ich…“, stammelte Malcolm.
Gladys wurde etwas unruhig, als sie das hörte, und sagte: „Hör mir zu. Die Firma deines Vaters braucht dringend die finanzielle Unterstützung der Walters. Das solltest du doch wissen. Seit deiner Kindheit bist du mit dem jüngsten Sohn der Familie Walters verlobt. Solange du ihn jetzt heiratest, wird die Firma deiner Familie der Insolvenz entgehen.“
„Wunschdenken!“, spottete Janice innerlich, aber sie gab sich von außen unnahbar.
„Tante, ich glaube, du irrst dich. Wurde meine Verlobung nicht durch Vanessa ersetzt? Wissen die Walters das nicht auch?“
Als das Thema zur Sprache kam, wirkte Gladys unbehaglich.
„Was redest du da? Du warst doch immer mit einem Walters verlobt. Wann ist Vanessa das geworden? Außerdem haben wir deiner Schwester nur deshalb erlaubt, dich zu ersetzen, weil du als Reporterin arbeitest.“
„Ach, so ist das also“, sagte Janice etwas ratlos. „Ich bin immer noch Reporterin. Ich bin immer noch nicht qualifiziert, in die Familie Walters einzuheiraten.“
„Das ist nicht dasselbe. Die Walters… Kurz gesagt, sie werden mit deinem Job nicht mehr so pingelig sein.“
„Ach ja, stimmt. Schließlich hat der zukünftige Bräutigam, seit er im Gefängnis war, kein Recht mehr, wählerisch zu sein“, stimmte Janice zu.
Malcolms Gesichtszüge entspannten sich, nachdem er Janices Reaktion gesehen hatte. Er fuhr fort: „Janice. Bedeutet das also, dass du der Verlobung zustimmst?“
Janice sah die Veränderung in den Gesichtszügen ihres Vaters und fühlte sich verletzt. Welcher Vater wäre schon bereit, seine Tochter mit einem Ex-Sträfling zu verheiraten? Trotzdem sah sie eben einen Hauch von Erleichterung im Gesicht ihres Vaters.
Auch wenn sie wusste, was er über sie dachte, war es etwas anderes, es mit eigenen Augen zu sehen.
Janice sagte: „Papa, ich denke, Vanessa ist eine bessere Kandidatin. Die Walters sind doch Geschäftsleute. Wenn Vanessa in die Familie Walters einheiratet, wird das deinem Geschäft zugutekommen. Ich bin nur eine Reporterin, die sich darauf spezialisiert hat, in den dunklen Geheimnissen anderer Leute herumzuschnüffeln. Nach diesem Vorfall glaube ich nicht, dass die Walters glücklich wären, mich als Schwiegertochter zu haben. Wenn ich sie versehentlich beleidige, glaubst du, dass sie deine Firma dann noch unterstützen würden?“
Malcolm war nach Janices Worten etwas zögerlich. Er war ein Geschäftsmann und kannte daher die Psychologie eines Geschäftsmannes. Tatsächlich war Janice eine Unruhestifterin.
Als Malcolm zögerte, unterbrach Gladys ihn schnell. „Du bist zwei Jahre älter als Vanessa und im Vergleich zu ihr ernster und taktvoll. Außerdem wäre das Problem gelöst, sobald du deinen Job kündigst. Du kannst in der Firma deines Vaters arbeiten.“
„Aber ich kann meine Reporter-Gewohnheiten nicht ändern“, sagte Janice.
„Das sind alles Kleinigkeiten. Solange du ihn heiratest, wird alles gut.“
Gladys wünschte sich, Janice würde jetzt in die Familie Walters einheiraten und ihr Problem sofort lösen.
„Janice, hilf mir um deiner Mutter willen. Sie hat viel Mühe in diese Firma gesteckt.“
Malcolm erstickte beinahe an seinen Emotionen.
Janice fand es lächerlich. Als sie ihre Mutter aus der Firma gedrängt hatten, hatten sie sich überhaupt nicht um ihre Bemühungen gekümmert. Wie konnten sie das jetzt wieder zur Sprache bringen?
„Papa, ich weiß. Ich möchte dir wirklich helfen. Aber was kann ich tun? Ich kann jetzt ja nicht einmal etwas tun“, sagte Janice verzweifelt.
Gladys hatte die Geduld verloren. Sie konnte Janices loses Mundwerk nicht ertragen und platzte heraus: „Du musst nicht um den heißen Brei herumreden. Du bist die leibliche Tochter deines Vaters. Wer kann ihm helfen, außer dir?“
„Das stimmt, Janice. Papa war so besorgt, dass er nicht schlafen und essen konnte. Es tut mir so leid für ihn. Bitte hilf ihm.“
Nachdem Vanessa lange geschwiegen hatte, sprach sie endlich. Sie hatte sich immer als eine pflichtbewusste Tochter dargestellt. Wer wusste schon, wie sehr Malcolm sie im Laufe der Jahre verwöhnt hatte.
Janice verdrehte die Augen. „Wirklich? Vanessa, da du Papa so liebst, warum heiratest du dann nicht in die Familie Walters ein? Dann kannst du Papa helfen.“
Vanessa war fassungslos. Sie hatte nicht erwartet, dass Janice das sagen würde. Sie sah Malcolm sanft an und antwortete: „Janice, du weißt doch, dass ich noch studiere. Wie kann ich schon verheiratet sein?“
Während Vanessa sprach, liefen ihr fast die Tränen über die Wangen. Ihre Schauspielkunst war mit der der besten Schauspielerin der Stadt vergleichbar.
















