logo

FicSpire

Treffen mit meinen Brüdern

Treffen mit meinen Brüdern

Autor: iiiiiiris

Kapitel 5
Autor: iiiiiiris
5. Nov. 2025
Auf dem Hubschrauber betrachtete Amelia die nächtliche Aussicht auf die Stadt, ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen. Endlich fühlte sie sich frei. Eine halbe Stunde später landete der Hubschrauber auf dem Dach eines luxuriösen Hotels. Als Amelia ausstieg, säumten hochgewachsene, schwarz gekleidete Leibwächter beide Seiten und salutierten einstimmig: "Willkommen, Miss Cromwell!" Amelia betrachtete die Szene und fragte sich, ob das alles nicht etwas zu viel war. Am Ende der Reihe sah sie zwei Personen. Die eine war Rosemary, und die andere war ein streng aussehender Mann in einem schwarzen Anzug. Der Mann nickte, als Amelia sich näherte, während Rosemary sagte: "Das ist jemand von der Familie Jenkins. Sie haben gesagt, sie möchten mit Ihnen sprechen." Amelia war verwirrt, aber bevor sie etwas sagen konnte, klingelte ihr anderes Telefon. "Amelia, neuer Job! Amelia, neuer Job! Amelia..." Schnell zog sie ihr Telefon heraus und nahm beim dritten Klingeln ab: "Was gibt es?" "Amelia, es gibt ein großes Ding in LA. Bist du interessiert?" Sie fragte: "Was für ein Job?" "Der reichste Mann in New York sucht seine seit langem verschollene Enkelin. Sie soll sich in LA aufhalten, und die Belohnung ist riesig." Amelia gähnte. "Kein Interesse." Sie legte auf und wandte sich dem Mann zu. "Familie Jenkins? Was wollen Sie von mir?" "Unser dritter junger Herr, Carl, braucht einen Arzt. Wir bieten eine Million für die Konsultation." Amelia zog eine Augenbraue hoch. "Oh? Erzählen Sie mir mehr. Was hat er denn?" Der Mann runzelte die Stirn und wirkte sowohl widerwillig als auch vorsichtig. "Carl ist seit Jahren gesundheitlich angeschlagen. Wir können die Details nicht offenlegen, aber die Familie Jenkins ist sehr aufrichtig. Wenn Sie zustimmen, ist das Geld garantiert." Amelia nickte nachdenklich. Die Familie Jenkins war in der Tat wohlhabend und schickte einen Hubschrauber, um sie abzuholen. Sie hatte einen Moment lang gedacht, sie hätte endlich ihre wahre Familie gefunden, aber dieser Job faszinierte sie. Ein bedeutungsvolles Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie mit ihren porzellanweißen Fingern auf ihr Telefon tippte. Nach einem Moment sagte sie: "Das klingt kompliziert, aber ich nehme den Job an." Ein Hauch von Erleichterung huschte über das Gesicht des Mannes. "Vielen Dank, Miss Cromwell. Im Caesar Hotel ist alles vorbereitet. Man wartet dort auf Sie." Amelia wirkte nun selbstbewusst, ein krasser Gegensatz zu ihrem Auftreten in Maynards Haus. Sie lächelte und sagte: "Keine Eile. Ich schlafe erst einmal darüber und fange morgen an." Amelias größtes Interesse, abgesehen vom Geldverdienen, war die Heilung aller Arten von schwierigen Fällen. Jobs wie dieser von der Familie Jenkins waren genau das Richtige für sie. Am nächsten Morgen wachte Amelia im Hotelbett auf. An heißen Morgen wie diesem hasste sie es immer, die weiche Matratze zu verlassen. Aber da sie den Job angenommen hatte, musste sie los. Nachdem sie sich das Gesicht gewaschen hatte, verließ sie das Hotel und machte sich auf den Weg zum Caesar Hotel. Gerade als sie ankommen wollte, kam ein Schrei von der anderen Straßenseite! "Hilfe! Jemand ist ohnmächtig geworden!" Im Nu versammelte sich eine Menschenmenge. "Oh mein Gott, es ist ein kleines Kind!" "Sein Gesicht ist so blass. Es ist furchterregend..." Als Amelia den Aufruhr hörte, zögerte sie nicht. Sie blieb stehen, drängte sich schnell durch die Menge und kniete sich neben den Jungen. Der kleine Junge, nicht älter als vier oder fünf Jahre, lag auf dem Boden, seine Stirn war mit Schweißperlen bedeckt und sein Gesicht völlig blass. Ein Mann mittleren Alters packte einen Mann in einem lässigen Hemd mit einer Arzttasche. "Hey, Kumpel, bist du Arzt? Hilf diesem Kind!" Der Mann zuckte die Achseln. "Kann ich nicht machen, Sir. Die Eltern sind nicht da, und ich will keine Risiken eingehen. Außerdem behandle ich nicht einfach jeden." Amelia schob sich an ihnen vorbei und sagte in einem ruhigen, professionellen Ton: "Alle zurücktreten und etwas Luft durchlassen. Er braucht frische Luft." Ihr selbstbewusstes Auftreten und ihre feste Stimme schienen die Menge zu beruhigen, die schnell Platz für sie machte. Amelia kniete sich hin, legte ihre Hand auf das Handgelenk des Jungen, um seinen Puls zu fühlen, und beobachtete seine Gesichtsfarbe und Atmung. Eine Frau mittleren Alters in der Nähe fragte: "Junge Dame, sind Sie Ärztin?" Amelia knöpfte schnell die Jacke des Jungen auf und suchte einen schattigen Platz. "Keine Sorge, ich habe eine Approbation", sagte sie und zog ein zusammenklappbares medizinisches Set aus ihrem Rucksack. Darin befanden sich Reihen von Werkzeugen und Skalpellen, ordentlich angeordnet. "Stopp!", rief der Mann im lässigen Hemd. "Wie können Sie einen Patienten einfach so behandeln?" Amelia ignorierte ihn und konzentrierte sich auf den Puls und die Herzfrequenz des Jungen. Der Mann, Oliver, spottete: "Ich bin Student an der Charité. Mein Lehrer ist Professor Brinkmann. Sie sagen, Sie haben eine Approbation? Wie alt sind Sie?" Amelia antwortete nicht und achtete weiterhin auf den Jungen. "Ich rede mit Ihnen!", sagte Oliver, verärgert darüber, ignoriert zu werden. "Sie verzögern die Rettung. Lassen Sie mich den Patienten wiederbeleben." Amelia warf ihm einen kalten Blick zu. "Er hat einen Hitzschlag. Warum sollten Sie ihn wiederbeleben?" Ihre Stimme war eisig. "Quacksalber."

Neuestes Kapitel

novel.totalChaptersTitle: 99

Das Könnte Ihnen Auch Gefallen

Entdecken Sie mehr erstaunliche Geschichten

Kapitelliste

Gesamtkapitel

99 Kapitel verfügbar

Leseeinstellungen

Schriftgröße

16px
Aktuelle Größe

Thema

Zeilenhöhe

Schriftstärke