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Den verstoßenen Omega beanspruchen

Den verstoßenen Omega beanspruchen

Autor: MMOLLY

Kapitel Vier
Autor: MMOLLY
24. Aug. 2025
Sie wirbelte herum, ihr Kleid umspielte den Garten, und wandte sich dem Lykanerprinzen zu. Sie spürte die Macht und Autorität, die von seinem starken Körper ausgingen, und für einen kurzen Augenblick verlor sie sich in einem Strudel aus Verlangen, Sehnsucht und Bedürfnis. Mit Gottes Segen. Sein langes, schwarzes Haar und sein Smoking glänzten im Mondlicht, als er neben einem Baum stand. Als sie ihn anstarrte, konnte sie nicht verhindern, dass ihr die Röte ins Gesicht stieg. Gänsehaut kroch über ihre Haut, und sie fühlte sich völlig nackt, obwohl sie vollständig bekleidet war. Seine Augen waren auf ihre gerichtet, und sie blinzelte heftig. Sie zitterte, als hätte sie einen Geist gesehen. "Ja—Ja, ich bin die zukünftige Luna", stammelte sie leise. Er begann, auf sie zuzugehen, ohne etwas zu sagen. Obwohl ihr Herz jetzt in ihrer Brust hämmerte, blieb sie unbewegt an ihrem Platz stehen. Irgendetwas an seinem tiefen Blick und den Schatten in seinem Gesicht zog sie zu ihm hin. Aber plötzlich wurde ihr auch bewusst, wie weit sie sich vom Rudelhaus entfernt hatte und wie allein sie war. Der Saal, in dem sich die Gäste in dem warmen, strahlenden Rudelhaus versammelten, war voller Lärm, mit einem Kammerstreichorchester und Hunderten von lachenden, fröhlichen Gästen. Warum war er gegangen? War er ihr gefolgt? Warum? Er kam vor ihr zum Stehen, sein Körper nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Chloes Nüstern füllten sich mit seinem Duft, und ihr Wolf regte sich auf eine Weise, wie er es noch nie zuvor getan hatte. Er musste fast doppelt so schwer sein wie sie, weil er so muskulös und breit gebaut war. Er war so groß, dass ihre Kopfspitze kaum seine Schulter berührte. Seine blauen Augen leuchteten sie an, als er sprach. "Bist du ganz allein hier draußen, Kleine?" Seine dröhnende Stimme erfüllte den Garten. Eine Kälte kroch über ihre Arme, und sie fröstelte leicht. Kleine? Die Art, wie er sprach, ließ ihren Körper erzittern. Seine tiefe Stimme hallte immer wieder in ihrem Ohr wider. Sie nickte, bevor sie überhaupt nachdenken konnte. "Ich wollte etwas Luft schnappen. Warum bist du hier? Gefällt dir die Zeremonie nicht?" Seine Lippen verzogen sich zu einem sanften und sinnlichen Lächeln. Sie starrte auf seine rosafarbenen, schmalen Lippen, bevor sie schüchtern wegsah. Dann wurde sie von seinen tiefblauen Augen angezogen, die auf sie gerichtet zu sein schienen. "Aber du bist auch nicht im Saal. Du bist allein", sagte er. "Hat dir die Zeremonie nicht gefallen?", fragte er sanft. "Doch", log sie. "Ich werde bald zurückkehren." Sein Lächeln verzog sich plötzlich zu einem Stirnrunzeln. "Das ist die zweite Lüge, die du mir innerhalb einer Minute in diesem Garten erzählt hast. Ich mag keine Lügner." Sie schluckte und trat einen Schritt zurück. Sie hatte nur zwei seiner Fragen beantwortet. Woher konnte er wissen, dass sie log? "Ich lüge nicht", sagte sie und hob das Kinn. "Ich sollte jetzt zurück in den Saal gehen." Aber er machte einen Schritt näher und schloss die Distanz zwischen ihnen. "Dritte Lüge", sagte er und beugte sich näher zu ihr. "Warum hast du Angst, die Wahrheit zu sagen?" Selbst als ihre Lippen zitterten, sagte sie: "Ich weiß nicht, wovon du redest." Er hob seinen Finger und berührte ihr Kinn. Chloe versuchte, so zu tun, als würde sie die Spannung und das Kribbeln seiner Berührung nicht spüren. Sie versuchte, so zu tun, als würde sie nicht spüren, wie ihr Wolf auf ihn reagierte. Wie machte er das? "Ich bin fest davon überzeugt, dass die zukünftige Luna eines starken Rudels bereits verbunden und gezeichnet wäre", sagte er, und ein kaltes Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Findest du nicht auch?" Chloes Mund fühlte sich plötzlich trocken an, und ihre Kehle brannte. Sie wusste, dass es kein Zufall war. Der Prinz wusste bereits, dass Liam sie weder gezeichnet noch verbunden hatte. Aber sie durfte ihre Deckung nicht fallen lassen. Was, wenn er sie nur neckte, um die Wahrheit herauszufinden? Sie konnte immer noch an der Lüge und der Täuschung festhalten. "Ich glaube kaum, dass eine zukünftige Luna eines Rudels ungezeichnet gelassen würde. Ein Alpha, der sich seine Gefährtin wirklich wünscht, würde sie sofort beanspruchen", antwortete sie trocken. Ihre Worte stachen ihr ins Herz, als sie sie aussprach. Sie war weder die zukünftige Luna, noch war sie von ihrem Gefährten gezeichnet. Sie war nur die ungewollte Omega, die jahrelang allein bleiben würde. "Und doch", sagte er und schob eine Strähne ihres Haares hinter ihr Ohr. "Hat er dich noch nicht beansprucht oder gezeichnet. Warum? Begehrt er dich nicht?" Seine Worte donnerten in ihren Ohren, und sie taumelte zurück. Er bestätigte ihre größte Angst. Er wusste, dass sie ungezeichnet war, und die Seherin wusste es auch. Sie würde aus dem Rudel geworfen werden, und sie hätte keinen Ort, an den sie gehen konnte. Heiße Tränen brannten in ihren Augen, aber sie kämpfte sie zurück. Sie konnte immer noch so tun, oder nicht? "Ich weiß nicht, wovon du—" "Schhhhhh", sagte er und brachte sie mit einem Finger auf ihren Lippen zum Schweigen. "Es gibt keinen Grund, mich anzulügen oder Angst zu haben, Chloe." Die Art, wie ihr Name aus seinem Mund rollte, war exotisch. Sie schluckte, als er langsam ihr Gesicht umfasste und sich näher zu ihr beugte, ihre Lippen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. "Ich bin Aiden", sagte er mit einem schiefen Lächeln im Gesicht. Dann verschwand sein Lächeln langsam, als er tief Luft holte. "Ich rieche ihn überall an dir." Chloes Augen weiteten sich leicht. Warum klang er so, als wäre er fast wütend darüber, dass sie Liams Duft an sich hatte? "Ich sollte gehen", sagte sie und versuchte, sich loszureißen, aber er packte ihre Taille und zog sie zurück zu sich. "Du hasst die Zeremonie, warum willst du dorthin zurück?", fragte er. "Bleib bei mir. Es ist erstickend drinnen." 'Bleib bei mir', hallten seine Worte in ihren Ohren wider. Sie war es nicht gewohnt, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit eines Mannes zu stehen, geschweige denn eines Mannes, der so atemberaubend war wie Aiden. "Ich muss zurück. Mein Gefährte ist—" "Er ist nicht dein Gefährte!", erwiderte Aiden und unterbrach sie. "Und das weißt du. Warum solltest du so tun, als wärst du seine Gefährtin, wenn er nicht die Absicht hat, dich zu zeichnen?" Heiße Tränen stachen in ihren Augen. "Die Seherin", flüsterte sie. "Weiß sie, dass wir nicht verbunden sind? Würde sie es bei der Zeremonie zur Sprache bringen?" Aiden zog die Augenbrauen hoch. "Das tut sie", sagte er. "Warte, ist das der Grund, warum du vorgibst, mit ihm zusammen zu sein? Die Seherin würde so etwas nicht tun—naja, es sei denn, ich bitte sie darum." Sie keuchte. "Warum würdest du das tun? Bitte, ruiniere nicht den heutigen Abend. Ich werde aus dem Rudel geworfen, wenn irgendetwas schiefgeht." Chloe konnte die offensichtliche Wut in seinem Gesicht sehen. "Was für ein Mann würde eine Frau wie dich zurückweisen?", hauchte er. Chloe kicherte schmerzhaft. "Wenn du versuchst, mir ein besseres Gefühl zu geben, funktioniert es nicht." "Ich versuche nicht, dir ein besseres Gefühl zu geben", antwortete er. "Er verdient dich nicht, und jetzt werde ich dich von ihm wegbringen." Ihre Augen weiteten sich vor Schock. "Was? Was meinst du?", fragte sie, fast unhörbar. "Von dem Moment an, als ich den Saal betrat und dich sah, wusste ich, dass ich gefunden hatte, wonach ich all die Jahre gesucht hatte." "Mich?" "Ja, dich", sagte er und strich ihr über das Haar. "Ich habe jahrelang darauf gewartet, dich zu finden, und jetzt, wo ich dich habe, werde ich dich nie wieder loslassen." "Ich verstehe nicht", antwortete sie, ihre Brust hob und senkte sich. "Chloe, du bist meine Erasthai", sagte er, und ihr Kinn fiel herunter. "Du gehörst mir. Du bist alles, worauf ich gewartet habe." Chloes Mund war weit vor Schock geöffnet. Hatte sie ihn richtig gehört? War sie ihm bestimmt? Hatte die Mondgöttin ihr eine weitere Chance gegeben?

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