„Hallo … es tut mir leid, dass ich mich Ihnen nicht richtig vorstellen konnte. Ich bin Denise, und ich bin eine Freundin der Familie Turner. Schön, Dereks Frau offiziell kennenzulernen. Ich muss sagen, er hat sich wirklich was Schönes herausgesucht. Sie sind eine sehr schöne Frau.“ Die Frau, Denise, überrascht mich mit ihren Worten. Sie klingt freundlicher, als ich erwartet hatte.
„Oh, ähm, vielen Dank.“
„Es ist die Wahrheit, aber gern geschehen. Davon abgesehen, habe ich das Gefühl, dass wir uns gut verstehen werden.“
„Leider befürchte ich, dass das nicht passieren wird. Derek hat mir heute Abend die Scheidungsunterlagen zugestellt und besteht darauf, dass ich sie unterschreibe, also werde ich bald weg sein.“ Ich gebe es zu und bereue es im nächsten Moment sofort.
Was tue ich, indem ich einer völlig Fremden anvertraue, dass Derek die Scheidung will? Bei meinen Worten sieht Denise schockiert aus.
Im nächsten Moment huscht etwas, das verdächtig nach Glück aussieht, für den Bruchteil einer Sekunde über ihr Gesicht, doch dann ist es verschwunden, so schnell es erschienen ist, und ich frage mich, ob ich es mir nur eingebildet habe.
Bevor sie auf das Gesagte antworten kann, öffnet sich die Restauranttür und Derek kommt heraus, besorgt dreinblickend.
„Denise, du solltest nicht einfach so weglaufen, wenn wir mit den Kunden zu Abend essen. Das sieht nicht gut aus.“ Sagt er zu ihr.
„Du hast Recht, und es tut mir leid. Ich wollte nur sicherstellen, dass es deiner Frau gut geht.“ Antwortet Denise. Ich frage mich, ob ich die einzige bin, die die herablassende Art bemerkt hat, wie sie die Worte „deine Frau“ ausgesprochen hat.
„Das ist nicht nötig. Sie ist eine erwachsene Frau und kann für sich selbst sorgen.“ Antwortet Derek. Er blickt zwischen uns hin und her, und ich merke, dass er sich fragt, was zwischen uns vorgefallen sein muss, bevor er nach draußen kam.
„Ich stehe direkt hier. Du musst nicht über meinen Kopf hinweg sprechen, als wäre ich ein Kind.“ Sage ich zu ihm, aber seine Augen sind auf Denise gerichtet, er ignoriert mich völlig.
„Denise, geh erstmal zurück an den Tisch und kümmere dich um die anderen Gäste. Ich bin gleich wieder da.“ Sagt Derek sanft zu ihr. In unseren drei Jahren Ehe hat er noch nie so sanft mit mir gesprochen.
„Okay, Derek.“ Antwortet Denise ebenso sanft, ihre Augen auf ihn gerichtet. Sie berührt seinen Arm und nickt mir dann scheinbar höflich zu, bevor sie sich zum Gehen wendet.
Ich sehe ihr nach und zu meinem größten Schock dreht sie sich um, bevor sie das Restaurant betritt, und verzieht das Gesicht zu einem höhnischen Grinsen. Ich wusste es!
Sie tat nur so, als wäre sie nett, aber jetzt, da Derek ihr den Rücken zugekehrt hat, zeigt sie, wer sie wirklich ist.
Ein unbehagliches Schweigen folgt ihrem Abschied, und da ich meine Gedanken und Vermutungen nicht länger für mich behalten kann, spreche ich.
„Wer ist diese Frau für dich, und warum hing sie an dir herum?“ Frage ich Derek.
„Sie ist eine Geschäftspartnerin. Ich habe dir doch gesagt, dass ich heute Abend einen wichtigen Vertrag unterschreiben würde, nicht wahr? Nun, der Vertrag ist unterschrieben, und wir feiern das mit einem Abendessen. Die anderen Partner werden gleich zu uns stoßen. Ich hoffe, du hast die Scheidungsunterlagen unterschrieben, die ich dich bitten habe zu unterschreiben.“ Antwortet er.
„Ich glaube nicht, dass eine Geschäftspartnerin sich so an dich klammern würde, und du würdest dich auch nicht so an sie klammern.“
„Glaube, was du willst. Es ist völlig egal.“
„Was ich denke, ist dir egal?“ Frage ich ihn.
„Im Geringsten nicht. Versuche dich heute Abend wie eine elegante Frau zu benehmen und dir keine albernen und sinnlosen Szenarien auszudenken. Glaubst du, das schaffst du für nur einen Abend?“
„Oh, eine elegante Frau wie deine liebe Ex, in die du offensichtlich immer noch verliebt bist und die du als Geschäftsbekanntschaft ausgibst? Höffst du, dass ich die Papiere unterschreibe, bevor ich die Gelegenheit habe, herauszufinden, wer sie ist, damit du deine schmutzige Affäre fortsetzen kannst?“ Frage ich ihn wütend, Tränen der Verletzung über seinen Verrat laufen mir über das Gesicht, aber er wirkt extrem gelangweilt und unbekümmert, und das macht mich wütend.
„Ja, versuche, eine elegante Dame wie Denise zu sein, anstatt dich wie eine ungebildete Person zu benehmen. Hast du nicht gesehen, wie sie sich benommen und geführt hat? Ist das zu viel verlangt?“
„Ja, das ist zu viel verlangt. Weißt du, wie peinlich es für mich als deine Frau ist, wenn die Leute sehen, wie deine Ex an dir herumhängt, besonders wenn du mir gegenüber nie solche Zuneigung zeigst?“ Frage ich ihn, meine Stimme zittert vor Schmerz.
„Großartig! Du wirst hier vor all diesen Leuten eine Szene machen. Warum bin ich nicht überrascht? Das ist so deine Art.“
„Oh, jetzt bin ich dir peinlich?“
„Ja, das bist du … sehr sogar, und das warst du schon immer. Ich wünschte, du würdest dich altersgemäß verhalten, anstatt wie ein Kleinkind wegen belangloser Dinge einen Wutanfall zu bekommen.“ Sagt Derek zu mir, sein Ton klingt sehr herablassend.
In diesem Moment spüre ich einen ungewohnten Hass auf ihn, zusammen mit einer riesigen Welle von Selbstmitleid. Wie zum Teufel bin ich in dieses Schlamassel geraten?
















