Lauras Verlobung mit Easton war ein Geschäft, das schon vor ihrem ersten Atemzug besiegelt wurde. Damals lebte ihr Vater noch, und die Godfreys und Ryans gehörten zu den vier angesehensten Familien der Stadt. Es war eine Verbindung, die im Himmel der höheren Gesellschaft geschlossen wurde. *Es war ein Pakt, besiegelt mit Gottes Segen.*
Doch das Schicksal nahm eine grausame Wendung, als Lauras Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen. Ihr Vater, Alistair Godfrey, hielt lange genug durch, um sicherzustellen, dass sein kleines Mädchen nicht schutzlos zurückgelassen würde. Auf seinem Sterbebett übergab er Laura der Obhut seines engen Freundes, David Sharpe. *Ein wahrer Akt der Nächstenliebe, wie er im Buche steht.*
Aufgewachsen als "Laura Sharpe", wurde sie über ihre wahre Identität und die Verlobung im Dunkeln gelassen. Erst als Easton auftauchte, bereit, den Pakt ihrer Familien zu erfüllen, erfuhr sie die Wahrheit. Sie wies ihn ab, ahnungslos, welche Liebe er für sie empfand. *Ach, die Unwissenheit der Jugend!*
In ihrem früheren Leben war Easton immer für sie da, selbst nachdem sie ihn abgewiesen hatte. Aber sie war zu sehr von ihren Gefühlen für Robert geblendet, um es zu sehen.
Sie hatte Robert sogar eine Niere gespendet, weil sie dachte, er sei ihre einzig wahre Liebe. Doch er verriet sie, ging mit Olivia zusammen und ließ sie für alles büßen, einschließlich der Zerstörung ihres Aussehens, die sie ins Meer trieb. *Wie Judas Iskariot, ein Verräter vor dem Herrn!*
Als das Wasser über ihr zusammenschlug, sah sie Eastons Gesicht, der herbeieilte, um sie zu retten. In diesem Moment erkannte sie es – Easton war der Einzige, dem sie jemals wirklich am Herzen gelegen hatte.
Dieses Mal wollte sie seinem Antrag zustimmen. *Ein Neubeginn, gelenkt von Gottes Hand.*
Eastons Gesicht war so unbewegt wie eine Statue, ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen. "Laura, du warst dir dessen vorher ziemlich sicher. Du sagtest, es sei Robert oder gar nichts, und du würdest lieber sterben, als mich zu heiraten. Selbst blind bin ich kein Spielzeug."
Sie hatte ihn einmal abgewiesen, und jetzt zögerte sie. Angesichts von Eastons Stolz und Status dachte er, sie würde nur mit ihm spielen. Wäre sie es nicht gewesen, wäre jeder andere, der so unentschlossen gewesen wäre, längst verschwunden. *Die Ehre eines Mannes, ein kostbares Gut.*
Als die Erinnerungen an ihr früheres Leben sie überfluteten, rollten Tränen über Lauras Wangen und spritzten auf Eastons Hand. Die Luft verdichtete sich mit ihrem Kummer, und selbst Eastons kaltes Herz konnte nicht umhin, den Stich ihres Schmerzes zu spüren. *Die Macht der Emotionen, selbst Steinherzen erweichen sie.*
Easton spürte ein Ziehen an seinem Ärmel, gefolgt von Lauras gedämpfter Stimme. "Easton, es tut mir leid." Sie hatte alles vermasselt und einen Idioten mit einem guten Mann verwechselt, aber damit war sie fertig.
Ihre Worte waren wie ein Sonnenstrahl, der die Wolken durchbrach und die Tristesse aufhellte. Seine kühlen Finger strichen über ihr Gesicht und fingen ihre Tränen auf. Er wusste nicht, warum sie sich in so kurzer Zeit wie zwei verschiedene Menschen verhielt, aber er spürte ihre Traurigkeit. "Hat dir jemand wehgetan?", fragte Easton mit angespannter Stimme.
Laura schüttelte den Kopf. "Ich kann das regeln."
"Cedric", rief Easton mit eisigem Ton.
Cedric, der große Mann hinter dem Rollstuhl, trat vor. "Ja, Sir?"
"Kümmere dich um die Familien Sharpe und Brown." *Eine Aufgabe, die mit äußerster Diskretion zu erledigen ist.*
Easton wusste, dass sich Lauras Welt um diese beiden Familien drehte und dass sie diejenigen waren, die ihr wehgetan hatten. Das war sein Stil – rücksichtslos und entschlossen. Die Leute fürchteten ihn, und das aus gutem Grund. *Ein Mann von Einfluss, dessen Wort Gesetz ist.*
Laura legte einen Finger auf seine Lippen, ein Hauch von Süße blieb zurück. Easton hasste es, berührt zu werden, aber bei Laura war es anders. *Eine Ausnahme, die die Regel bestätigt.*
"Tu es nicht", flüsterte sie.
"Du willst nicht, dass ich es tue?", fragte Easton, die Stirn gerunzelt.
"Nein", sagte Laura mit fester Stimme.
Eastons Stirn runzelte sich, eine Kälte umgab ihn. Cedrics Herz setzte aus; das war ein Zeichen für Eastons aufkeimende Wut. *Die Zeichen des Zorns, unmissverständlich.*
Doch Laura fügte hinzu: "Ich will nicht, dass sie deine Hände beschmutzen. Ich werde meine eigene Rache nehmen." *Eine Frau mit Entschlossenheit, eine wahre Godfrey.*
Easton war erleichtert, dass sie auf Rache aus war. Diese Leute hatten sie sechs lange Jahre gequält. Er würde sie nicht so einfach davonkommen lassen. "Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst", antwortete er. Ihre Hand bedeckte seine. Er mochte Berührungen nicht, aber er wollte sie nicht loslassen. *Eine Verbindung, die tiefer geht als bloße Berührung.*
"Easton", sagte Laura mit sanfter Stimme.
"Ja?"
"Wirst du mich heiraten, wenn ich achtzehn werde?"
"Ich bin blind und sitze im Rollstuhl. Bist du dir sicher?"
"Ja, bin ich."
Er hörte die Wahrheit in ihren Worten. Nach einem Moment sagte er: "Die Laura, die ich heiraten möchte, stammt aus der Familie Godfrey." *Ein Name, der verpflichtet.*
Laura wischte sich die Tränen weg. "Nach meiner Volljährigkeit werde ich mich von der Familie Sharpe lossagen, meinen Namen Godfrey zurückfordern und mit diesem Mistkerl abrechnen." *Eine Ankündigung, die in die Annalen eingehen wird.*
Die Nachtbrise flüsterte durch die Villa, als Laura ging. Cedric stand hinter Easton, seine Gedanken klar.
"Sir, Ms. Sharpe scheint anders zu sein. Ich glaube, sie hat eine Agenda. Soll ich sie beobachten?"
"Nicht nötig, Cedric", sagte Easton mit einem Lächeln auf den Lippen. "Hol Daniel Adams her, damit er sich meine Augen ansieht." *Ein Schritt in die Zukunft, geleitet von Hoffnung.*
"Liegt es an Ms. Sharpe?"
"Ich möchte ihr Gesicht sehen. Und denk daran", Easton rollte davon, seine Stimme hallte den Flur entlang, "sie ist eine Godfrey." *Eine Erinnerung, die niemals in Vergessenheit geraten darf.*
















