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Zwillinge in ihrem Bauch: Sir Präsident, bitte sei sanft

Zwillinge in ihrem Bauch: Sir Präsident, bitte sei sanft

Autor: Aeliana Thorne

Kapitel 9 Öffne die Tür, ich bin's
Autor: Aeliana Thorne
1. Dez. 2025
Die kleine Rainie war überglücklich, hatte sie doch hinter dem Rücken ihres Vaters heimlich etwas Brathähnchen genascht. Auf dem Rückweg zum Zimmer wich Rainie Bianca nicht von der Seite und klammerte sich an deren Bein wie ein Koala an seinen Baum. Mit einem Kind, das an ihrem Bein hing, fiel Bianca das Gehen ziemlich schwer. Sie musste den ganzen Weg nach oben förmlich humpeln. »Es ist schon sehr spät. Ich bringe euch jetzt auf euer Zimmer, damit ihr schlafen könnt.« Die Erwachsene und die zwei Kinder hatten noch eine Weile Zeichentrickfilme geschaut, bevor Bianca sich an das Geschwisterpaar wandte. Der ältere Bruder sah zu ihr auf und sagte: »Wir haben die Zimmerkarte nicht.« Rainie umklammerte Bianca mit ihrem pausbäckigen, weißen Händchen, die Augen fest geschlossen. Sie schlief bereits fast tief und fest. Aber wie sollten sie ohne die Karte ins Zimmer kommen? Bianca war hin- und hergerissen. Sie hatte keine Ahnung, wann der Präsident seine Arbeit für heute beenden und ins Hotel zurückkehren würde. »Lass mich Mr. Doyle anrufen.« Bianca blickte auf Rainie hinab, die bereits einschlief. Da sie sich nicht bewegen konnte, bat sie Lanie, ihr das Telefon zu reichen. Lanie nahm ihr Handy und gab es ihr. Bianca rief ihre Kollegin an und ließ sich Jason Doyles Geschäftsnummer geben. Jason nahm rasch ab, sagte jedoch: »Es tut mir leid, Sie zu belästigen, Miss Rayne, aber Mr. Crawford isst gerade mit einigen Provinzbeamten zu Abend. Ich glaube nicht, dass er sich so bald losreißen kann. Wie wäre es damit: Könnten Sie die beiden Kinder heute Nacht bei sich schlafen lassen?« Bianca schwieg verdutzt. Es war bereits nach zweiundzwanzig Uhr, als es Bianca gelang, die Kinder in den Schlaf zu wiegen. Lanie schlief auf der linken Seite des großen Bettes, während Rainie die rechte Seite einnahm. Sie schliefen tief und fest. Bianca räumte so leise wie möglich das Badezimmer auf, faltete die Kleidung der Kinder zusammen und legte sie ordentlich auf das Sofa. Schließlich deckte sie Rainie zu, bevor sie selbst vorsichtig ins Bett stieg. Zum Glück war das Bett groß genug. Es bot reichlich Platz, damit eine Erwachsene und zwei Kinder bequem schlafen konnten. Keine fünf Minuten, nachdem sie sich hingelegt hatte, konnte Bianca ihre Augen kaum noch offen halten. *** Irgendwann in den frühen Morgenstunden. Biancas Telefon vibrierte unter ihrem Kopfkissen. Sie war so schläfrig, dass ihre Augen schmerzten, und sie musste sie mühsam öffnen. Sie richtete sich leicht auf und griff nach ihrem Telefon. Eine unbekannte Nummer leuchtete auf dem Display. 139-0909-9999. Ein Werbeanruf mitten in der Nacht, doch die Nummer selbst war ziemlich beeindruckend! Bianca nahm ab und fragte direkt und etwas schroff: »Wer ist da?« »Mach die Tür auf, ich bin's.« Es war eine tiefe und heisere Stimme, die zu so später Stunde besonders betörend klang. »Die Tür aufmachen? Wer sind Sie?« Sie war so müde. Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille. Alles, was sie hörte, war sein Atmen. Bianca brauchte ein paar Sekunden, um ihre Gedanken zu ordnen, dann sah sie die beiden Kinder im Mondlicht auf dem Bett schlafen. Lanie, Rainie … »Mr. … Mr. Crawford?«, wagte sie zu fragen. »Mach die Tür auf!« Die Stimme des Mannes wurde tiefer. Bianca erschrak so sehr, dass ihr Herz einige Schläge aussetzte. Hastig krabbelte sie aus dem Bett und vergewisserte sich, dass ihre Nachtwäsche vorzeigbar war, bevor sie zur Tür ging. Ihr Chef war hier, um seine Kinder abzuholen, aber sie war tief und fest eingeschlafen und hatte ihn so lange warten lassen. Verdammt! Bianca schalt sich frustriert. Die beiden Kinder schliefen tief und fest auf dem Bett. Sie machten keinerlei Anstalten aufzuwachen. Bianca öffnete die Tür. Luke stand hochaufgerichtet draußen, die Augen geschlossen, eine Hand gegen den Türrahmen gestützt. Er hielt seinen Mantel und das schwarze Telefon, mit dem er sie angerufen hatte, in der anderen Hand. Es war offensichtlich, dass er hier schon eine ganze Weile gewartet hatte. »M-Mr. Crawford …«, stammelte Bianca, zu ängstlich, um sich ihm zu nähern. Luke hob plötzlich den Kopf; die Erschöpfung stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er sie stirnrunzelnd ansah. Selbst stark nach Alkohol riechend strahlte der Mann noch immer Selbstvertrauen und Dominanz aus. Seine Umgebung konnte die Aura von Noblesse, die tief aus seinem Inneren drang, nicht verbergen. Luke warf ihr einen Blick zu, doch dieser Blick schien ewig zu dauern. Keiner von beiden sagte etwas. Bianca drehte ihren Körper und trat zur Seite, um ihn hineinzulassen, damit er die Kinder holen konnte. Als der Mann an ihr vorbeiging, konnte sie deutlich den Alkohol riechen, vermischt mit dem starken und hypnotisierenden Geruch von Nikotin. Bianca blieb an der Tür stehen, zu ängstlich, um sich zu bewegen oder ihn anzustarren. Die Lichter im Flur waren sehr hell. Sie war nun hellwach und stand an der offenen Tür wie eine Schutzgöttin, darauf wartend, dass ihr Chef seine Kinder aus dem Zimmer trug. Die Zeit verrann. Bianca hörte nicht einmal, dass die beiden Kinder aufwachten. Verwirrt schloss sie leise die Tür und schlich zurück ins Schlafzimmer. Nur eine einzige Lampe erhellte den Raum. Es war bei Weitem nicht so blendend hell wie draußen. Die Szene im dämmrigen Licht war unglaublich herzerwärmend. Das große Bett, das eigentlich für sie bestimmt war, war komplett von dieser dreiköpfigen Familie in Beschlag genommen worden. Der Vater, der endlich von einem langen Arbeitstag zurückgekehrt war, schlief nun still bei seinem Sohn und seiner Tochter. Sollte sie ihn wecken oder nicht? Wenn sie es tat, würde ihr Chef sie vielleicht in einem Wutanfall feuern? Wenn nicht, wo sollte sie dann schlafen? Sie dachte darüber nach und entschied schließlich, dass sie diesen irrgeleiteten Trunkenbold nicht wecken und hinauswerfen konnte. Wenn sie das täte, hätte dies wahrscheinlich sehr ernste Konsequenzen. Also schnappte sie sich einen Mantel, zog ihn an und verließ das Zimmer. Mit ihrer Zimmerkarte in der Hand rief sie die Kollegin an, die mit ihr hierhergekommen war. »Entschuldigung, die gewählte Nummer ist nicht erreichbar …«, tönte eine mechanische Stimme aus dem Hörer. Bianca lehnte erschöpft an der Flurwand. Sie hatte vergessen, ihre Kollegin nach deren Zimmernummer zu fragen. Nach kurzem Überlegen rief sie stattdessen Jason Doyle an. Sie hörte sehr lange das Freizeichen, aber niemand nahm ab. Wahrscheinlich war er auch betrunken! Bianca blieb keine andere Wahl, als zur Rezeption zu gehen und nach einem anderen Zimmer zu fragen. Doch die Rezeptionistin sagte: »Es tut mir leid, Miss Rayne, aber das Hotel ist ausgebucht. Die Zimmer hier müssen mindestens eine Woche im Voraus reserviert werden.« »Oh, in Ordnung. Danke.« Bianca ging zurück nach oben, ihre Gedanken ein einziges Durcheinander. Sollte sie die ganze Nacht vor der Tür stehen? Kurz nach ein Uhr morgens öffneten sich die Aufzugstüren. Ein Mann und zwei Frauen traten heraus. Die beiden Frauen waren stark geschminkt, und der Mann trug Jeansstoff, sein Kopf war von einschüchternden Narben bedeckt. Er küsste die beiden Frauen, die er im Arm hielt, lachte und kicherte, während sie sich unterhielten. Als er Bianca sah, leuchteten die Augen des Mannes sofort auf. Er ließ die beiden Frauen los, näherte sich ihr und sagte: »Ooh, ich habe eine hübsche kleine Jungfer in Nöten gefunden! Wo kommst du her? Komm schon, willst du ein bisschen Spaß mit mir haben? Ich garantiere dir, es wird sich toll anfühlen!« »Sie sind verrückt!«, schrie Bianca ihn instinktiv an. Sie war so erschrocken, dass sie sofort die Zimmertür mit ihrer Karte öffnete und wie ein kleines Häschen ins Zimmer huschte. Dann lehnte sie sich gegen die Tür und atmete unzählige Male tief durch. Es hörte sich an, als würde draußen jemand gegen die Tür klopfen. Es war weder zu fest noch zu sanft. Die Angst verdrängte jeden anderen Gedanken aus Biancas Kopf, und sie wagte es nicht mehr, sich gegen die Tür zu lehnen, da sie dagegen hämmerten. Stattdessen drehte sie sich um und ging auf die Badezimmertür zu. Sie war schon immer recht ängstlich gewesen, und nun war sie so verängstigt, dass ihr Herz wie wild pochte. Doch bevor sie diese Begegnung draußen überhaupt verarbeiten konnte, spürte sie, wie ein Paar großer, warmer Hände von hinten unter ihren Mantel glitt. Sie strichen über ihren Körper und wanderten aufwärts. Entsetzt drehte sie sich um. Sie wusste nicht wann, aber die hölzerne Badezimmertür hinter ihr war langsam aufgeschoben worden. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel in die feste Umarmung eines Mannes. »Ah …«, stieß sie überrascht hervor, doch der Rest ihrer Worte wurde verschluckt. Alles, was sie tun konnte, war ein vieldeutiges Stöhnen von sich zu geben … Es war stockfinster im Badezimmer, und sie spürte einen feuchten Atem in ihrem Gesicht. Es gab nur einen erwachsenen Mann in diesem Hotelzimmer, und das war der große Boss, Luke Crawford. Es war daher offensichtlich, wer der Mann war, der sie umarmte. Bianca runzelte die Stirn und versuchte, ihn wegzustoßen, aber er rührte sich nicht. Vom Regen in die Traufe. Sie hatte Angst, aber ihr Mund war versiegelt und völlig nutzlos. Der Mann küsste sie in der dunklen, schattenhaften Nacht. Bianca hielt den Atem an, während ihre Protestworte zu einem unbestimmten Wimmern verschmolzen.

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