"Mich zu heiraten ... war das ein Fehler?", dachte Maeve, während sich ein scharfer, schmerzhafter Knoten in ihrer Brust zusammenschnürte. Die Worte schnitten tief, hinterließen einen bitteren Stachel, und eine Welle der Wut durchfuhr sie.
Sie konnte sich nicht zurückhalten. "Was zur Hölle gibt dir das Recht, so etwas zu sagen? Kennst du mich überhaupt?"
Es war schon schlimm genug, sich mit einem Albtraum auseinanderzusetzen, den sie bisher nur online gesehen hatte; jetzt, konfrontiert mit Byrons Zweifeln, überkam Maeve ein tiefes Gefühl der Ungerechtigkeit.
Byron wollte gerade antworten, als eine Reihe von heftigen Schlägen durch das Apartment hallten, gefolgt von Jeffs wütender, anklagender Stimme.
"Maeve! Du Schlampe! Ich habe eine halbe Stunde im Rathaus gewartet, und hier treibst du es mit einem anderen Kerl! Wenn ich nicht die Überwachungsaufnahmen gecheckt hätte, wüsste ich nicht, dass du irgendeinen Typen in deine Wohnung geschleppt hast! Ich weiß, dass du da drin bist! Mach die verdammte Tür auf!"
Jeffs Stimme war ein rasender Schrei, seine Wut so intensiv, dass sie förmlich durch das Holz sickerte, jeder unerbittliche Schlag unterstrich seine Raserei.
Byron runzelte die Stirn und drehte sich zu Maeve um. Sie war den Tränen nahe, ihre Augen rot und geschwollen, weil sie sie zurückhielt. Er beobachtete sie aufmerksam, ein Hauch von Erkenntnis huschte über sein Gesicht.
'Also, sie hat die Kamera nicht installiert? Vielleicht habe ich das alles falsch verstanden...', dachte er.
Maeve bemerkte Byrons Blick nicht; sie war zu sehr auf die Tür fixiert, die unter Jeffs gewalttätigem Angriff zitterte. Ihr Gesicht war bleich geworden, während sie mit der Situation rang.
Jeff war noch nie der geduldige Typ gewesen, besonders wenn er sauer oder betrunken war. 'Er konnte wegen der kleinsten Sache gewalttätig werden. Da Byron verletzt ist und wir nur zu zweit hier sind, könnte es tödlich enden, Jeff reinzulassen', dachte sie, und Angst ergriff sie.
Draußen schrie Jeff weiter, seine Stimme eine knurrende Mischung aus Wut und Verbitterung. "Du Hure! Kein Wunder, dass du dich zierst, so hochnäsig tust und dich hinter meinem Rücken mit irgendeinem Typen rumtreibst! Denkst du, du kannst einfach die Tür nicht aufmachen? Gut!"
Ein lauter, donnernder Knall hallte wider, als etwas Schweres gegen die Tür schlug und die Wände erschütterte. Es folgten mehrere weitere brutale Schläge, und dann, mit einem letzten, zersplitternden Aufprall, splitterte die Tür und stürzte nach innen.
Maeve sprang instinktiv zurück und stieß gegen Byron. Sich an ihren früheren Streit erinnernd, zog sie sich schnell zurück, aber seine große Hand schnellte hervor, fing sie auf und zog sie hinter sich.
Seine Stimme war ruhig, aber stählern, als er befahl: "Bleib zurück."
Maeve erstarrte für einen Moment, ihr Herz raste, und als sie wieder zu sich kam, war Jeff bereits in die Wohnung gestürmt.
Einen Metallstab umklammernd, sein Gesicht vor Wut verzerrt, brannten Jeffs Augen vor Gift, als er auf den Boden spuckte. "Ihr dreckigen Betrüger! Habt ihr wirklich gedacht, eine verschlossene Tür würde mich aufhalten?"
Maeves Gesichtsausdruck verhärtete sich. "Jeff, du bist derjenige, der zuerst betrogen hat. Ich habe dir bereits gesagt, dass es vorbei ist. Mit wem ich jetzt zusammen bin, geht dich einen Scheiß an—"
"Halt die verdammte Fresse!", brüllte Jeff, seine Wut kochte über. "Ich werde mich zuerst um diesen Arsch kümmern, dann bin ich mit dir fertig, du Schlampe!"
Er schwang den Metallstab mit einer bösartigen Wucht und zielte direkt auf Byrons Kopf, ein Schlag, der schwere Verletzungen verursachen oder noch schlimmer, töten konnte.
Maeves Gesicht wurde kreidebleich, ihr Herz hämmerte vor Angst. Sie schaffte es kaum zu schreien: "Mr. McDaniel, Vorsicht!"
Gerade als der Stab herabsauste, schnellte eine kräftige Hand hervor und stoppte ihn mitten im Schwung. Byron stand da, unbeeindruckt, seine Augen kalt und voller Verachtung, als er Jeff anstarrte. Seine Armmuskeln spannten sich an, stark und definiert, als er den Stab packte, als wiege er nichts.
Mit einer schnellen Bewegung verdrehte er seinen Körper und packte Jeffs Arm, riss ihn mit einem schnellen, brutalen Ruck nach hinten. Das widerliche Knacken von Knochen erfüllte den Raum, gefolgt von Jeffs durchdringendem Schrei.
Aber Byron war noch nicht fertig. Sein Bein schnellte hervor und verpasste Jeff einen heftigen Tritt gegen die Brust. Der Schlag war brutal; das scharfe Knacken von Rippen hallte in der Luft wider. Jeff hatte nicht einmal Zeit zu stöhnen, bevor er bewusstlos zu Boden fiel.
Byrons Bewegungen rissen jedoch seine Wunden wieder auf. Er verzog das Gesicht, sein Gesicht wurde sichtlich blasser.
Maeve bemerkte es sofort und eilte zu ihm, ohne Jeff, der regungslos auf dem Boden lag, auch nur eines Blickes zu würdigen. "Hast du deine Wunde wieder aufgerissen? Müssen wir ins Krankenhaus?"
"Mir geht's gut", grunzte Byron, aber seine Augen huschten unbeabsichtigt zu Maeves Dekolleté, das unter ihrem Nachthemd hervorguckte, bevor er seinen Blick schnell wieder auf Jeff richtete. "Was sollen wir mit diesem Stück Dreck machen?" Seine Stimme war kalt und abweisend, als wäre Jeff nichts weiter als Müll, der darauf wartete, weggeworfen zu werden.
Maeve spürte ein kleines, unerwartetes Lächeln auf ihren Lippen, aber es verschwand, als sie sich umsah und die zerbrochene Tür und die Trümmer in ihrem Wohnzimmer sah.
Sie schauderte bei dem Gedanken, was passiert wäre, wenn Byron nicht aufgetaucht wäre. Die Vorstellung, jeden Tag von Jeff beobachtet zu werden, ließ ihre Haut kribbeln und ihren Magen rebellieren.
'Gott sei Dank habe ich ihn nie geheiratet', dachte sie und biss sich auf die Lippe, um sich zu beruhigen.
Als Maeve sich wieder gefasst hatte, bemerkte sie Byron am Telefon, ruhig und gefasst, während er sprach. "Ja, erledigt das und bringt es rüber. Schnell."
Maeve blinzelte, verwirrt.
Zehn Minuten später trafen Byrons Leibwächter ein. Sie machten schnell Fotos, sammelten Beweismittel und zerrten Jeff zur Polizeiwache. Sie schnappten sich auch die versteckte Kamera und den Metallstab - wichtige Beweisstücke.
Nicht lange nachdem die Leibwächter gegangen waren, tauchte ein Team von Arbeitern auf, um eine neue Tür einzubauen. Sie arbeiteten etwa eine halbe Stunde lang effizient, und bald war die Tür sicher befestigt.
Maeve, dankbar für ihre harte Arbeit, wollte ihnen etwas zu trinken anbieten, aber bevor sie ein Wort sagen konnte, waren sie bereits verschwunden und ließen sie nichts anderes übrig, als den Gedanken aufzugeben.
Sie betrachtete die brandneue Tür und lächelte. "Diese Tür sieht ziemlich solide aus. Sie sollte beim nächsten Mal nicht so leicht kaputt gehen, oder?"
Byron, der gerade die Verriegelung überprüft hatte, zog eine Augenbraue hoch. "Haben sie es dir nicht gesagt? Diese Tür ist aus dem gleichen Material wie Tresore. Es bräuchte eine Bombe, um durch sie hindurchzukommen."
Maeves Kinnlade fiel herunter. "Ist das nicht ein bisschen viel für eine kleine Wohnung wie meine?"
'Meine winzige, billige Wohnung wird genauso behandelt wie ein Banktresor? Das ist doch verrückt', dachte sie.
Byron stieß ein leises Kichern aus, aber dann wurde sein Gesicht plötzlich blass, und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
















