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Die Rache der geheimnisvollen Braut

Die Rache der geheimnisvollen Braut

Autor: milktea

Wieder beim Klauen erwischt
Autor: milktea
22. Juni 2025
Sara Harvey entspannte sich auf dem plüschigen VIP-Sofa in der Chanel-Boutique und rieb sich die Stirn. Die Familie Harvey hatte vor kurzem ihre seit einundzwanzig Jahren verschollene Tochter Selina wiedergefunden, und zuerst war Sara von der Wiedervereinigung ziemlich begeistert gewesen. Aber als sie dann Zeit mit Selina verbrachte, merkte sie, dass ihre Tochter unbeholfener war als ein Fisch auf dem Trockenen, besonders im Vergleich zu Ashley. Ashley, die im Hause Harvey aufgewachsen, in den besten Institutionen ausgebildet und in den Künsten gefördert worden war, war der Inbegriff von Klasse. Je mehr Sara sie nebeneinander sah, desto mehr fehl am Platz wirkte Selina. Ihre Manieren im Haus wirkten unpassend, eher wie eine heimtückische Dienerin als wie Harvey-Material. Und angesichts ihrer bevorstehenden Heirat in die Familie Clark waren Selinas Eskapaden einfach nicht akzeptabel. "Mom, das Einkaufen ist erledigt", unterbrach Ashleys süße Stimme Saras Gedanken. Saras Gesicht hellte sich bei Ashley auf. "Das ist wunderbar... Selina, warum bist du immer noch so angezogen? Weg damit. Schlüpf in das neue Chanel, das du bekommen hast." Sara konnte es nicht ertragen, wie Selinas Ramschladen-Look, komplett mit einem einfachen weißen T-Shirt, Jeans und Turnschuhen, mit dem Image der Harveys kollidierte. Sie hatten nichts gegen die weniger Glücklichen, aber als Harvey war ihr Aufzug ein No-Go, besonders neben Ashley, dem Inbegriff von Perfektion. Mit beiden Mädchen da fühlte sich Sara von Selina im Stich gelassen. Ashley fügte hinzu: "Mom, ich habe Selina gesagt, dass sie in dem Chanel fabelhaft aussehen würde." Selina warf ein: "Mir geht es gut, so wie ich bin. Keine Notwendigkeit, so ein Aufhebens zu machen." "Gut? Was ist daran gut? Deine Schwester kümmert sich um dich." Selina unterbrach: "Oh, gestört? Dann musst du damit leben." Sara starrte sie an. "Entschuldigung? Was soll diese Haltung?" 'Ist das dieselbe Selina, die eifrig zustimmend nickt und gefallen will? Jetzt zeigt sie mir – ihrer Mutter – die kalte Schulter!', dachte Sara. "Ich bin müde. Ich gehe jetzt, und ach ja, ich habe Neuigkeiten zu erzählen." Selina marschierte davon, die Hand in der Tasche, fertig mit dem ganzen Harvey-Drama. Allein in ihrer Nähe zu sein, drehte ihr den Magen um. Doch kaum hatte sie den Ausgang erreicht, ertönte der Sicherheitsalarm – Piep! Selina war die Ursache. Eine Verkäuferin eilte herbei. "Miss, lassen Sie uns bitte einen Blick in Ihre Tasche werfen." Sara knurrte: "Selina, beim Stehlen erwischt – schon wieder?" Nachdem Selina wieder bei der Familie Harvey eingezogen war, wurden zweimal Dinge gestohlen. Niemand fand die gestohlenen Sachen bei Selina, aber der Verdacht lag ganz auf ihr; ihre Bediensteten mit erstklassigen Referenzen hatten sich seit Jahren nicht einmal geirrt. Die Familie Harvey hatte schon beim ersten Mal Zweifel. Das zweite Mal? Sie fanden Diamantsplitter in Selinas Hose – Teile des Schmucks, der fehlte. Selina sagte entschieden, sie habe nicht gestohlen, aber die Familie Harvey begann, an ihr zu zweifeln. Sie war 21 Jahre lang weg gewesen und auf dem Land aufgewachsen, also dachten sie, sie hätte sich vielleicht schlechte Angewohnheiten wie Stehlen angewöhnt. Sie waren bereit, einige Schwierigkeiten zu Hause zu übersehen, da sie dachten, sie brauche Zeit, um sich anzupassen. Aber Ladendiebstahl bei Chanel? Das war einfach zu peinlich für Sara und die ganze Familie Harvey. Sara war außer sich vor Wut. "Gib zurück, was du gestohlen hast, und entschuldige dich!" "Beruhige dich, Mom. Wir wissen nicht einmal, ob es ein echtes Problem gibt. Vielleicht hat der Alarm versagt. Es ist nicht typisch für Selina zu stehlen", sagte Ashley. "Ashley, hör auf mit dem Mitgefühl. Du bist zu naiv. Du lässt Selina immer und immer wieder damit durchkommen." "Mom..." Ashley biss sich auf die Lippe und sah aus wie ein Reh im Scheinwerferlicht, während sie mit großen, traurigen Augen zu Selina hinüberblickte. Selina starrte nur zurück, ein Hauch von Grinsen auf ihrem Gesicht. Sara deutete mit dem Finger auf Selina. "Wirst du dich nicht entschuldigen? Worauf wartest du noch?" Die Mitarbeiter des Ladens waren wie auf glühenden Kohlen und warfen sich gegenseitig Blicke zu. Sie taten nur ihren Job, und sie dachten, es gäbe keine Möglichkeit, dass Selina, Saras Begleitung, etwas genommen haben könnte. Sie hatten diesen Ausbruch sicher nicht kommen sehen – Sara beschimpfte Selina und forderte sie auf, sich zu entschuldigen. Als die Mitarbeiter Selinas einfachen Jane-Look sahen, fragten sie sich: "Gibt es hier eine Vorgeschichte?" "Wenn Sie herausfinden, dass ich nichts genommen habe, Frau Harvey, werden Sie sich dann dafür entschuldigen, mich beschuldigt zu haben?", durchbrach Selinas Stimme die Spannung. Unter ihrer Ruhe braute sich ein Sturm zusammen. Selina konnte es nicht glauben – nur, weil ein DNA-Test eine perfekte Übereinstimmung ergab. Diese Frau, die sie als Diebin abstempelte, die sie nie verteidigte und die sie wegen einer Schockbehandlung in eine Nervenheilanstalt schicken wollte, war ihre leibliche Mutter. "Du sagst, du hast nicht gestohlen? Warum hat dann der Alarm ausgelöst, sobald du vorbeigegangen bist?" Saras Augen schossen Dolche des Zweifels. Selina sagte mit kalter Stimme: "Bitte durchsuchen Sie mich. Wenn Sie nichts finden, möchte ich eine Entschuldigung, Sara." "Wie kannst du es wagen! Ich bin deine Mutter!" "Ich habe nie um eine Mutter wie dich gebeten. Haben Sie Angst zuzugeben, dass Sie sich irren könnten?", fragte Selina. Sara spürte den eisigen Blick von Selina. Das unerschütterliche Selbstvertrauen in Selinas Augen machte sie unruhig, trotz ihrer Erfahrung im Umgang mit vielen Menschen als Ehefrau des Vorsitzenden der Harvey Group. Sie begann zu zweifeln, ob es sich um einen Fehler gehandelt hatte. Ashleys Stimme zitterte, als sie einwarf: "Mom, lass uns einfach abkühlen. Vielleicht gab es einen Fehler mit der Maschine. Wenn wir Selina überprüfen, werden wir die Wahrheit erfahren." "Ashley, halt den Mund. Das ist nicht dein Platz", zischte Selina. "Selina..." Ashley kauerte sich hinter Sara zusammen, ihre Augen rot, fast weinend. "Mom..." rief sie. Sara war wie eine Mama-Bärin auf dem Sprung, als sie Ashley so aufgeregt sah. "Selina! Hast du den Verstand verloren? Ashley ist deine Schwester! Wie kannst du nur so grausam zu ihr sein?"

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