In der verarmten Stadt Riveroty hatte Cherise Leach fünfzehn Jahre als die unterschätzte Tochter der wohlhabenden Familie Leach verbracht. Nach ihrer Rückkehr verbreitete sich das Gerücht, sie sei nur ein einfaches Landei mit wenig zu bieten. Doch unter der Oberfläche verbarg sich eine Frau von bemerkenswertem Talent – eine international gefeierte Designerin, eine respektierte Professorin und eine Titanin im Finanz- und Medizinwesen... In der opulenten Welt der Elitegesellschaft herrschte Morris Chivers als der reichste und rätselhafteste CEO der Familie Chivers – bekannt für seine rücksichtslosen Geschäftstaktiken und sein eisiges Auftreten, das Rivalen Schauer über den Rücken jagte. Trotz seines kalten Rufs hielten sich Gerüchte, dass er von der Liebe unberührt blieb – bis Cherise in sein Leben trat. Als ihre Welten aufeinanderprallten, verknüpften sich Leidenschaft und Ehrgeiz und enthüllten verborgene Tiefen und lange begrabene Emotionen. Können in einer Geschichte, die von Romantik und Ehrgeiz durchzogen ist, zwei Seelen aus völlig unterschiedlichen Welten Wärme ineinander finden und die Schatten herausfordern, die sie zu verschlingen drohen?

Erstes Kapitel

Im Herzen des Landes, wo rustikale Routinen und vorhersehbare Landschaften oft vorherrschten, war Saphira ein Hauch von Neuheit, der auf der Brise tanzte und die Klischees eines rückständigen Ortes Lügen strafte. Diese kleine Stadt war keine gewöhnliche Ansammlung von Häusern; sie war ein Wandteppich aus makellosen, kopfsteingepflasterten Wegen, malerischen Mini-Herrenhäusern, die Geschichten von behaglichem Komfort flüsterten, und Blockhütten, die mit Designer-Flair geschmückt waren. Eingebettet am friedlichen Fuße eines schlummernden Berges, fesselte eine Vision den Blick: ein moderner Innenhof, der als Zeugnis architektonischer Harmonie diente. Es war eine Verschmelzung von minimalistischer Eleganz und Stil, wo Tradition und Moderne nahtlos ineinander übergingen. Und welch eine Offenbarung war es zu erfahren, dass die Architektin dieses Meisterwerks Cherise Leach war, eine junge Frau an der Schwelle zu ihren Zwanzigern. In dem Innenhof sah sich ein junger Mann mit einem jugendlichen Gesicht um, seine Augen groß und voller Staunen. "Wow, das sieht aus wie ein Bild aus einem Buch, die neue Art von Stadt. Gibt es hier irgendwelche geheimen Experten?" Dieser kleine Kerl war Yves Leach, das Nesthäkchen der Familie Leach aus Betrico. Seit seiner Ankunft in Saphira hatte er die Gegend erkundet, als hätte er einen völlig neuen Ort entdeckt. "Andy, hat Shirley nicht gesagt, dieser Ort sei völlig heruntergekommen und die Leute hätten es schwer? Aber sieh dir diese Häuser an! Sie bauen schicke Villen. Dieser Ort ist sogar cooler als unser Leach-Anwesen!", zwitscherte Yves, seine jugendliche Energie sprühend. Mit zarten dreizehn Jahren war er eine wandelnde, redende Plaudertasche. "Yves, setz dich hin und halt dich aus dem Ärger raus", wies Andy Leach, Yves' Cousin, an, während seine Augen den geschäftigen Innenhof mit einem Hauch von Verwirrung musterten. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Dennis Young, einen der Hausangestellten hier. "Haben Sie eine Ahnung, wann Cherise ankommt?" Pünktlich knarrte die Holztür des Innenhofs auf, und eine hochgewachsene Gestalt trat ein, in Sonnenlicht getaucht und sich mit natürlicher Eleganz bewegend. Als sie näher kam, konnte Yves nicht anders, als auszurufen: "Wow, ich glaube, wir haben hier eine Fee!" Andy war genauso überrascht. "Du musst Cherise sein. Ich bin Andy, dein Cousin. Wir haben uns getroffen, als du erst fünf warst." Er starrte Cherise an, sein Herz raste vor einem Wirrwarr von Gefühlen. Es waren Jahre vergangen, und jetzt stand sie hier, die Cousine, an die er ständig gedacht hatte, direkt vor ihm. Er sehnte sich danach, sie fest in die Arme zu schließen, um die Worte herauszuschreien, die so lange in ihm aufgestaut waren, darüber, wie sehr er sie vermisst hatte. Aber stattdessen stand er da, seine Hände zu Fäusten geballt, seine Augen glänzten von Tränen, die er nicht zulassen wollte. "Ja, ich erinnere mich", sagte Cherise, ihre Stimme so ruhig wie ein stiller See. Andy betrachtete Cherise und erkannte, dass keine der sogenannten Schönheiten in Betrico mit ihr mithalten konnte. Ihre Haut war glatt, ihre Augen markant und sie war unbestreitbar schön. Aber sie trug ihr Aussehen mit Leichtigkeit, gekleidet in schlichte Jeans, ein weißes T-Shirt und lässige Schuhe, als ob sie es nicht einmal versuchen müsste, was ihre Schönheit noch auffälliger machte. Seine Brust schwoll vor Stolz an, als seine Augen auf Cherise ruhten. Sie stand vor ihm, das Ebenbild der Widerstandsfähigkeit und Gelassenheit, die durch die Adern ihrer Familie flossen. "Opa hat mich geschickt, um dich nach Hause zu bringen", sagte Andy mit sanfter Stimme. "Er hat von dem plötzlichen Tod deiner Großmutter gehört und dachte, du solltest jetzt bei deiner Familie sein." "Ist Jacob nicht mitgekommen?", fragte Cherise und blickte Andy an. "Onkel Jacob steckt in einem Immobiliengeschäft fest, er kann nicht weg. Opa ist nicht mehr so rüstig wie früher, und die Ärzte haben ihn nicht kommen lassen. Onkel Seans Beinverletzung von vor Jahren hindert ihn am Reisen, also ist sein Sohn Yves mit mir hier." Cherises Gesichtsausdruck blieb ruhig und spiegelte ihr Desinteresse wider, dass ihr Vater wieder einmal das Geschäft über die Familie gestellt hatte. "Bitte sag Opa, dass ich nach Betrico fahren werde, sobald ich die Beerdigung für meine Großmutter abgehalten habe", sagte sie. Cherises Großmutter mütterlicherseits, Amelia Garcia, hatte einen Pakt mit ihrem Großvater väterlicherseits, Oliver Leach: Wenn sie nicht in der Lage wäre, sich an Cherises 22. Geburtstag um sie zu kümmern, würde Cherise in den Schoß der Familie Leach zurückkehren. Da Cherise jedoch mit ihren eigenen Fähigkeiten ausgestattet war, war sie der Meinung, dass sie вполне unabhängig zurechtkommen könnte. Als Andy Cherise versprechen hörte, nach Hause zurückzukehren, überkam ihn eine Woge von Gefühlen. Es war 14 Jahre her, seit sie Teil der Familie Leach gewesen war, und der Gedanke an ihre Rückkehr weckte eine Flut von Gefühlen und Erinnerungen. Schweren Herzens brachte Andy es fertig zu sagen: "In Ordnung, ich verstehe. Pass auf dich auf, und wir sehen uns bald in Betrico." Andy, der sich der tiefen Bindung zwischen Cherise und ihrer Großmutter bewusst war, verzichtete darauf, weiter nachzuhaken. Er signalisierte Yves, dass es Zeit war, nach Betrico zurückzukehren. "Cherise, du musst versprechen, mich in Betrico zu finden. Ich werde allen erzählen, wie ich eine echte Fee getroffen habe", erklärte Yves mit großen, staunenden Augen. Mit einem sanften Schubs geleitete Andy Yves in das Auto, und sie fuhren die Straße entlang. Cherise stand allein da und blickte dem schwarzen Sedan nach, als er in der Kurve verschwand. Erst dann drehte sie sich um und betrat die feierliche Halle wieder. Drinnen begrüßte sie der warme Blick aus dem Porträt ihrer Großmutter, ein Spiegelbild des liebevollen Geistes ihrer Großmutter. Cherise zündete die Kerzen an, verbeugte sich ehrfürchtig und stellte sie vorsichtig in den Halter, wobei der Rauch wie geflüsterte Gebete aufstieg. "Oma, ich verspreche, ich werde deinem Wunsch folgen und nach Betrico gehen, um meine Familie zu finden", flüsterte Cherise, ihre Stimme war von Emotionen belegt. "Ich vermisse dich schrecklich. Wer wird ohne dich meine Familie sein?" In diesem ergreifenden Moment hallte die Stille von Saphira mit der Tiefe von Cherises schmerzerfüllten Tränen wider.
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