Als das Flugzeug landete, eilte Truman von der Toilette zurück zu seinem Platz und schloss seinen Gurt.
Das Flugzeug rollte über die Landebahn, die Kabine getaucht in das ruhige, goldene Licht der untergehenden Sonne, ein Bild friedlicher Schönheit malend.
Morris hingegen war völlig in Cherise versunken und beobachtete sie, als wäre sie das Einzige, was zählte.
Cherise spürte seinen Blick und wandte sich ihm zu, ihre Augen trafen sich in einem stillen, intimen Moment.
"Schaust du mich an?", neckte Cherise, ihre Stimme sanft und melodisch.
Truman, der immer auf ein wenig Aufregung aus war, sah gerade rechtzeitig hinüber, um Morris' tiefe Stimme die Stille durchbrechen zu hören. "Ja, du bist atemberaubend."
Das unerwartete Kompliment brachte Truman zum Stottern, wodurch Wassertropfen über das Armaturenbrett spritzten.
Truman konnte nicht glauben, was er sah. Morris, der Typ, der normalerweise Abstand zu Frauen hielt und von niemandem aus der Fassung gebracht zu werden schien, nicht einmal von einer Berühmtheit wie Melissa, verhielt sich völlig untypisch.
Cherise, an Komplimente gewöhnt, lächelte nur und antwortete: "Danke", während sie ihre Sachen zusammenpackte und damit andeutete, dass sie bereit war auszusteigen.
Nachdem sie das Flugzeug verlassen hatten, wurden sie von medizinischem Personal empfangen, das das Kind vorsichtig auf eine Trage verlagerte. Cherises schnelle Erste Hilfe hatte das Kind stabilisiert, aber ein Krankenhaus war für weitere Untersuchungen notwendig.
Inmitten der anderen Passagiere, die das Flugzeug verließen, besprach sich Cherise kurz mit dem medizinischen Team und verabschiedete sich von der Mutter des Kindes, bevor sie ging.
Nach dem Aussteigen suchte Morris nach Cherise, konnte sie aber nicht finden, woraufhin seine Miene zunehmend trüber wurde.
Truman ging gerade herüber, als er Morris' Stimmungsumschwung bemerkte. 'Was ist los? Morris ist heute völlig neben der Spur', sinnierte er.
"Wo ist die Schöne hin? Sie ist wie vom Erdboden verschwunden. Ich hatte gehofft, ihre Nummer zu bekommen", sagte Truman, bemerkte aber, wie sich die Atmosphäre anspannte, als Morris' Laune noch frostiger wurde.
Steven war in Yasvissa geblieben, um einige Geschäfte abzuschließen, und Leo Sanchez, Morris' anderer Assistent, war dort, um ihn zu begrüßen.
Als sie sich durch den fast menschenleeren VIP-Korridor bewegten, bemerkten sie eine quirlige junge Frau in einem Kleid im Vintage-Stil mit Haaren in zwei Dutts, die ein Schild mit der Aufschrift "Cherise, der umwerfende Star!" hielt.
Truman spottete: "Cherise, ein umwerfender Star? Das bezweifle ich. Diese jungen Mädchen und ihre melodramatischen Ideen."
Doch beim zweiten Blick erkannte Truman, wer das junge Mädchen war. "Xenia, bist du das? Ich habe dich in diesem Outfit kaum wiedererkannt", rief Truman aus.
Xenia Simpson, die anfangs voller Aufregung war, Truman zu sehen, zögerte, als sie Morris entdeckte.
"Morris, Truman, was für eine Überraschung", sagte sie, ihr Grinsen nun angespannt. "Ich bin hier, um meine Freundin abzuholen", fügte sie hinzu, ihre Stimme etwas weniger lebhaft.
Xenia, die Tochter von Trumans Schwester Tina Simpson, war seine Nichte. Truman war ein spätes Kind für seinen Vater George Simpson, der eine prominente Figur in Betrico war. Als Tina Xenia zur Welt brachte, war Truman erst acht Jahre alt.
"Wirklich? Dieses Outfit ist ja ein Statement. Deine Freundin muss auch ziemlich schrullig sein", scherzte Truman.
"Das ist nicht schrullig. Das ist kreativ. Und beleidige meine Freundin nicht, auch wenn du mein Onkel bist. Ich werde es Oma und Opa erzählen!", konterte Xenia, überhaupt nicht eingeschüchtert von Morris' Anwesenheit. Sie würde nicht dulden, dass jemand ihre Freundin herabsetzte.
Morris, der ohnehin schlechte Laune zu haben schien, wirkte noch mürrischer, als er den Austausch beobachtete.
"Xenia", rief eine sanfte Stimme von hinten und löste die Anspannung.
















