David Jones drehte sich zu seiner Oma um und bemerkte die Verschlagenheit in ihren Augen. Er grinste. "Ich werde deine Güte nie vergessen, Oma."
"Du Bengel!" Die alte Mrs. Jones warf ihm einen irritierten Blick zu, bevor sie triumphierend die Brauen hob. "Ich habe es nicht für dich getan. Ich tue es, damit ich bald mein Urenkelkind kennenlernen kann."
David senkte den Blick und verbarg die Düsternis darunter. "Das ist dann ein Versprechen, Oma. Sie wird meine Braut sein. Du wirst deine heutige Entscheidung nicht bereuen, egal was die Zukunft bringt."
"Es gibt nichts, dem ich mehr vertraue als meinem Instinkt", sagte die alte Mrs. Jones. "Du bist derjenige, der hart arbeiten und ihr Herz bald gewinnen muss. Soweit ich das beobachte, ist sie nicht an dir interessiert."
Das war genau Davids Sorge.
Keine Frau würde ihn abweisen, angesichts seiner Vorzüge.
Aber Rachel schien von dem, was er bieten konnte, unbeeindruckt und schien sich überhaupt nicht zu ihm hingezogen zu fühlen. Das war ein kolossaler Schlag für sein Selbstvertrauen.
"Vielleicht kannst du mich dabei anleiten?" David warf der alten Mrs. Jones einen Blick zu.
"Du solltest deine Aufrichtigkeit zeigen, wenn du sie zu deiner machen willst", sagte die alte Mrs. Jones mit einem Anflug von Wichtigkeit. "Benimm dich nicht hochnäsig vor ihr und ergreife die Initiative, gut und sanft zu ihr zu sein. Wichtig ist, ihr treu zu sein. Du kriegst es von mir, wenn du ihr jemals Unrecht tust."
David konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Wir sind noch nicht verheiratet, und du ergreifst schon Partei für sie?"
"Ich mag dieses Mädchen sehr", die alte Mrs. Jones konnte nicht aufhören zu lächeln, als sie sich an Rachels Süße erinnerte. "Wo gehst du hin?", fragte sie, als sie Davids abziehende Gestalt erblickte.
"Initiative ergreifen." David grinste.
Als sie in ihr Krankenzimmer zurückkehrte, erwartete Rachel nicht, Louis Smiths Schwester, Jane Smith, zu sehen.
Jane schien darauf gewartet zu haben, dass sie zurückkam. Sonst hätte sie sie nicht auf dem Weg zurück in ihr Zimmer getroffen.
Sie funkelte Rachel mit feindseligen Augen an, während sie sie von oben bis unten musterte. Ein höhnisches Grinsen erschien auf ihrem Gesicht: "Ich habe zu viel von dir gehalten. Ich dachte, du wärst eine intelligente Frau und würdest von selbst gehen, nachdem du wusstest, dass dich niemand in meiner Familie mag. Es ist völlig unerwartet, dass du meinen Bruder und Olivia weiterhin belästigst. Du hast nicht geglaubt, dass mein Bruder dich zurückhaben will, als du vorgabst, krank und elend zu sein, oder? Nimm meinen Rat an und gib jetzt auf. Mein Bruder will keine Frau, die jeder Mann haben könnte."
"Sag das noch einmal!", Rachels Gesicht wurde eisig, und ihre Stimme war von Härte durchzogen.
Jane war an Rachels Kleinlichkeit gewöhnt, und die plötzliche Veränderung in Rachels Verhalten hatte sie überrascht. "Habe ich etwas Falsches gesagt? Du hast dich erst vor kurzem von meinem Bruder getrennt, und ich habe dich dabei erwischt, wie du mit einem anderen Mann geflirtet hast. Macht dich das nicht zu einer Frau, die jeder Mann haben könnte?"
Da Rachel nichts sagte, fuhr sie schamlos fort: "Mein Bruder hat mir alles erzählt. Glaub nicht, ich weiß nicht, warum du das letzte Mal verschwunden bist."
Die Farbe wich aus Rachels Gesicht, nachdem sie gehört hatte, was Jane sagte. Sie war bleich wie ein Geist, als Emotionen ihre Augen überfluteten.
Sie ballte ihre Faust fest und grub ihre Nägel tief in ihre Handflächen, aber sie spürte keinen Schmerz. Ihr zerbrechlicher Körper konnte nicht anders als zu zittern, als ob sie stillschweigend die Last der gesamten Katastrophe auf sich nahm.
Sie hatte sich noch nie in ihrem Leben so beleidigt gefühlt, und es würde eine Narbe sein, die in ihrem Herzen niemals heilen würde.
Nur Louis und sie wussten, was passiert war, und er versprach ihr, es niemals einer anderen lebenden Seele zu erzählen. Sie ahnte nicht, dass er Jane ihr Geheimnis erzählte.
War sein Versprechen überhaupt nichts wert?
Rachel fühlte sich, als hätte ihr ein stumpfes Messer das Herz aufgeschnitten. Sie fand es schwer zu atmen, als Schwindel und Schmerz durch jeden Zentimeter ihres Körpers rasten.
Als sie ihr bleiches Gesicht anstarrte, dachte sie, sie hätte Rachel im Griff. Ihr Ton wurde schärfer: "Rachel Grey, ich sage dir die Wahrheit. Wenn Louis sich nicht von Olivia getrennt hätte und du zufällig an seiner Seite gewesen wärst und ihn all die Jahre belästigt hättest, hättest du keine Chance, mit ihm zusammen zu sein. Warum denkst du nicht vor einem Spiegel über dich selbst nach?"
Klatsch!
Das Geräusch einer Ohrfeige hallte auf dem Krankenhausflur wider, und Jane hatte einen Schlag ins Gesicht bekommen.
















