Rachels Geist war wie ausgelöscht. Ihre Beine waren weich wie Wackelpudding, und sie konnte sich nicht bewegen.
Das Auto raste vorbei und zog mit Blitzgeschwindigkeit an ihr vorbei.
Der Schwung des Autos brachte sie aus dem Gleichgewicht; sie wirbelte herum und fiel zu Boden.
Sie dachte, das Auto würde sie ignorieren und weiterhin davonrasen, als wäre sie nicht da. Es war ja schließlich nichts und niemand hier, und sie würden nicht erwischt werden, selbst wenn sie Fahrerflucht begingen.
Doch zu ihrer Überraschung hielt das Auto an und fuhr rückwärts, bis es direkt vor ihr zum Stehen kam.
Von ihrer ausgestreckten Position aus sah sie, wie sich die Autotür öffnete und ein Mann mit schlanken Beinen in schwarzen, maßgefertigten Lederschuhen aus dem Wagen stieg. Er stieg aus dem Auto und ging auf sie zu. Als er sie erreicht hatte, hielt er den Regenschirm in seiner Hand über sie, um sie vor dem strömenden Regen zu schützen.
"Sind Sie in Ordnung?", fragte David Jones. Seine Stimme klang tief und klar in ihren Ohren.
Rachel hob die Augen und sah ihn an. Der Mann, der vor ihr stand, hatte eine gemeißelte Kinnlinie und ausgeprägte Gesichtszüge, besonders die tiefen, dunklen Augen, die in ihre Seele blicken konnten, und sie fand das äußerst attraktiv.
Das Augenpaar kam ihr bekannt vor. Hatte sie sie schon einmal gesehen?
Aber sie konnte sich nicht erinnern, wo sie sie gesehen hatte.
Rachel schüttelte den Kopf. Ihre sanfte Stimme war etwas heiser, als sie antwortete: "Mir geht es gut. Danke."
Sie riss sich zusammen, als sie versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Die Wunde und die Kratzer an ihren Beinen hatten sie geschwächt, und sie fiel wieder zu Boden.
In diesem Moment spürte sie einen starken Arm, der sie an der Taille packte und in eine Umarmung zog.
Sie fiel in seine Arme und wurde sofort von seiner Wärme und dem Geruch seines Körpers umhüllt. Es war kühlend und ausschließlich er.
Instinktiv hob sie ihre Hand und legte sie gegen seine Brust. Sie konnte die starke, muskulöse Brust mit ihren Handflächen spüren und die pochenden Adern unter den Muskeln, selbst wenn seine Kleidung sie trennte.
Rachel spürte, wie ihre Handflächen heiß wurden, und schob David automatisch weg, scheiterte aber kläglich. Er stürzte sich auf sie und hob sie mit seinen starken Armen hoch.
Sie konnte nicht anders, als die Stirn zu runzeln, und Unbehagen erfüllte ihre Augen, als sie rief: "Was tun Sie da? Lassen Sie mich runter!"
Obwohl sie Louis Smith seit drei Jahren kannte, hatten sie sich nur an den Händen gehalten. Sie konnte nicht umhin, ein ungeheures Unbehagen zu empfinden, als ein Fremder sie so trug.
"Sie sind verletzt. Sie müssen sofort ins Krankenhaus." David blickte auf sie herab, sein Blick offen und direkt.
"Ich kann alleine gehen." Sie fühlte sich unwohl bei der Intimität, die sie hatten. Die kühle Aura von ihm, die sie umhüllte, erstickte sie und sandte Spannung durch jede Zelle ihres Körpers.
"Hören Sie auf, sich zu bewegen." Seine tiefe, heisere Stimme drang wie ein Befehl in ihre Ohren und stoppte sofort ihren Drang, sich zu wehren.
Ein kalter Windstoß von der Klimaanlage traf sie, als er sie auf den Beifahrersitz setzte, was sie unwillkürlich niesen ließ.
David schaltete die Klimaanlage aus, als er Rachel ansah, die in seinen Augen schwach wirkte. Er zog die Jacke aus, die er trug, und wickelte sie um sie. "Passen Sie auf, erkälten Sie sich nicht."
"Danke!" Die Jacke roch nicht nur nach ihm, sondern es war auch noch Restwärme von seinem Körper vorhanden. Ihr Herz schlug etwas schneller, als sie spürte, wie seine Restwärme ihren Körper umhüllte.
Davids Augen huschten über ihre errötenden Wangen. Ein flüchtiges Lächeln huschte über seine Augen, als er sagte: "Ich sollte mich bei Ihnen bedanken."
"Was?" Rachel sah ihn verwirrt an.
"Danke, dass Sie meine Entschuldigung angenommen und mir erlaubt haben, es wiedergutzumachen." Er sprach offen mit seiner tiefen Stimme, während er sie ansah.
Sie wurden schnell ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht.
Rachel bestand darauf, alleine zu gehen. David konnte nur in ihrem Tempo mit ihr gehen und brachte sie schließlich in die Notaufnahme.
Rachel sah David von weitem mit jemandem am Telefon sprechen, als sie aus der Notaufnahme kam und ihm den Rücken zukehrte. Anscheinend hatte er einen Blick auf sie erhascht, legte schnell auf und schritt auf sie zu. "Hier ist meine Kontaktnummer. Sie können mich kontaktieren, wenn Sie irgendwelche Probleme haben."
"Ich habe keine andere Forderung an Sie." Rachel wies die Visitenkarte zurück, die ihr gereicht wurde. Sie sollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, sobald die Sache erledigt war. Sie hasste es, Dinge länger hinauszuzögern als nötig.
Rachel hielt einen Moment inne, bevor sie seine Jacke auszog und David zurückgab. "Hier ist Ihre Jacke. Ich bezahle die Reinigung."
David starrte Rachel mit hochgezogenen Brauen an, und ein Hauch eines Lächelns huschte über seine Augen: "Sie brauchen sie im Moment mehr als ich."
Rachel kamen die Tränen, nachdem sie ein so einfaches Wort von ihm gehört hatte, einem Fremden, der ihr half, als sie am Boden war.
Vielleicht war sie von der Freundlichkeit eines Fremden berührt, nachdem sie an diesem Tag bereits eine Tragödie erlebt hatte.
"Danke! Mir geht es gut. Ich gehe jetzt." Rachel lehnte Davids Hilfsangebot ab. Sie hatte eine wichtigere Angelegenheit zu erledigen, um die sie sich kümmern musste. Sie musste zur Familie Smith zurückkehren.
David blieb auf seinem Platz stehen und beobachtete Rachels abziehende Gestalt. Humor blitzte in seinen tiefen, unergründlichen Augen auf, als er leise vor sich hinmurmelte: "Wir werden uns wiedersehen."
















