Am Unabhängigkeitstag schnellten die Autoverkäufe in die Höhe, was Valerie bis spät in die Nacht im Autohaus festhielt.
Nachdem ihr letzter Kunde gegangen war, fand sie sich allein wieder und erinnerte sich daran, dass an diesem Tag ein Taifun Kranson City getroffen hatte. Der Wind hatte mittags begonnen, und jetzt fiel ein leichter Regen.
Valerie schloss das Autohaus ab und griff nach ihren Roller-Schlüsseln, um nach Hause zu fahren. Doch dann zögerte sie, weil sie an ihre Schwangerschaft dachte. Widerwillig entschied sie sich dagegen, da sie sich Sorgen um die Sicherheit des Babys machte, falls der Roller ausrutschen sollte.
Sie holte ihr Handy heraus und bestellte eine Fahrt, das erste Mal seit Langem. Während sie am Straßenrand wartete, klingelte ihr Handy. Es war Katherine.
"Valerie, es regnet draußen. Soll mein Freund dich nach Hause fahren?", bot Katherine besorgt an.
"Keine Mühe nötig, ich habe ein Taxi bestellt", antwortete Valerie.
"Okay dann. Aber mal ehrlich, Valerie, sei nicht schüchtern. Mein Freund ist dankbar dafür, wie du auf mich aufpasst; er möchte sich unbedingt persönlich bei dir bedanken", beharrte Katherine.
Trotz ihrer kurzen Bekanntschaft waren Katherines Fröhlichkeit und Herzlichkeit einnehmend. Valerie lächelte. "Du hast noch nie einen Freund erwähnt."
Katherine brach in Gelächter aus. "Na ja, ich bin schon 22, es wurde auch Zeit! Du bist 25, richtig? Du bist hinreißend, wieso erwähnst du nie irgendwelche Männer? Vielleicht sollte ich dich mal verkuppeln."
Während sie sprachen, fuhr eine schwarze Limousine vor und ließ die Scheinwerfer aufblitzen. Valerie verstaute schnell ihren Regenschirm und sprang auf den Rücksitz.
Am Telefon bohrte Katherine weiter: "Valerie, wir können nicht unser ganzes Leben nur arbeiten. Wir müssen auch Spaß haben! Also, rück raus. Auf welchen Typ Mann stehst du?"
Halb lachend, halb genervt, scherzte Valerie: "Na gut, er sollte wenigstens ein verdammter Millionär sein!"
Aber sie bemerkte nicht, wie sich der Fahrer bei ihrem Kommentar leicht anspannte.
Nachdem sie Katherine endlich abgeschüttelt hatte, legte Valerie auf, nur um festzustellen, dass sich das Auto keinen Zentimeter bewegt hatte.
Valerie bemerkte, dass sie ihren Namen nicht genannt hatte und sagte schnell: "Entschuldigung, ich bin Valerie."
Normalerweise gibt man bei der Buchung einer Fahrt einfach das Ziel in der App ein, steigt ins Auto und bestätigt den Namen und das Ziel. Sie war durch ihr Telefongespräch abgelenkt gewesen und hatte es vergessen.
Valerie entschuldigte sich, aber auch nachdem sie ihren Namen genannt hatte, rührte sich der Fahrer nicht.
Das schwache Licht erhellte kaum den breiten Rücken des Mannes, der ihr abgewandt war, und jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
Regnerische Nacht, ein Fremder, eine schwangere Frau – diese Elemente versetzten Valerie sofort in höchste Alarmbereitschaft, da sie spürte, dass mit dem Mann etwas nicht stimmte.
Ihre Nerven lagen blank, sie holte unauffällig ihr Handy heraus und begann mit einer Aufnahme, wobei sie Gelassenheit vortäuschte, während sie versuchte, Smalltalk zu führen. "Der Regen kommt heute Abend wirklich runter, was? Übrigens, wie heißt du?"
Was auch immer seine Absichten waren, sie hatte jetzt eine Aufnahme. Es war ein Beweismittel für eine Beschwerde oder, falls nötig, um die Polizei zu kontaktieren.
Leider hatte sie keine Selbstverteidigungsmittel. Wenn die Dinge schlecht laufen sollten, plante sie, ihr Portemonnaie als Ablenkung wegzuwerfen und die Flucht zu ergreifen.
Inmitten ihrer inneren Aufruhr war Valerie völlig unvorbereitet, als sich der Mann vor ihr plötzlich ihr zuwandte.
Das Gesicht war sowohl unbekannt als auch unheimlich vertraut, seine Augen kalt und bedrohlich.
Unter dem Nachthimmel fühlte sie sich wie ein kleines Kaninchen, das hilflos auf einen bedrohlichen Wolf starrte und wie erstarrt auf ihrem Sitz saß.
Die wolfsähnliche Gestalt grinste leicht, ihre Lippen öffneten sich, um scharfe, räuberische Zähne zu zeigen, und sagte auf erschreckende Weise: "Matthew Grant, dein Ehemann."
















