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Der Fehler

Der Fehler

Autor: Aeliana Thorne

Kapitel 10
Autor: Aeliana Thorne
1. Dez. 2025
Wäre der Wecker am nächsten Morgen nicht geklingelt, wäre Madeline nicht in der Lage gewesen, aufzuwachen. Ihr Gesicht glühte, als sie sich daran erinnerte, was sie in ihrem betrunkenen Zustand zu Jeremy gesagt und getan hatte. Zurück im Büro konnte man Madeline sehen, wie sie geistesabwesend an ihren Entwürfen arbeitete. Sie wurde Jeremys Schatten in ihrem Kopf nicht los. Es waren 12 Jahre vergangen. Es wäre unmöglich für sie, diese tiefe Liebe in nur einem Tag loszulassen. Sie berührte geistesabwesend ihren flachen Bauch. Wenn möglich, wollte sie dem Kind die perfekte Familie geben. „Ding!“ Plötzlich riss sie eine Benachrichtigung von ihrem Handy in die Realität zurück. Sie warf einen Blick darauf und sah, dass es eine SMS war. Sie war von Jeremy! Madelines Herz begann unregelmäßig zu schlagen. Ihre Hände begannen sogar zu zittern, als sie die Nachricht öffnete. Das Erste, was Madeline sah, war ein Foto. Es war ein Foto von Madeline und Meredith. Sie hatten dieses Bild gemacht, als sie von den Crawfords adoptiert worden war. Auf dem Foto trug Meredith ein teures Kleid. Das Licht schien auf ihr strahlendes Gesicht herab, und sie war wie eine unberührte Prinzessin. Sie sah so elegant und außergewöhnlich aus. Auf der anderen Seite trug Madeline ein gräulich-weißes Kleid. Sie sah so niedrig aus wie ein hässliches Entlein in einer dunklen Ecke. Unter dem Foto befand sich Jeremys Nachricht. Als sie den Inhalt sah, sank die Temperatur ihrer Fingerspitzen rapide ab. 'Madeline, schau dir Meredith an und dann schau dich selbst an. Wie soll eine schmutzige und niedrige Frau wie du jemals die Voraussetzungen erfüllen, meine Frau zu sein?' Die Worte stachen ihr wie ein Messer aus Eis in die Augen. Sie waren so herzzerreißend und unangenehm anzusehen. Sie erinnerte sich an den Sommer vor 12 Jahren. Sie konnte die Grausamkeit und den Groll, den Jeremy ihr jetzt entgegenbrachte, nicht ertragen. 'Jeremy, du hast einmal gesagt, dass ich das freundlichste und süßeste Mädchen sei, das du je gesehen hast. Du hast gesagt, dass du mich zu deiner Braut nehmen würdest, damit du für immer mit mir zusammen sein könntest. Aber was ist jetzt los?' Madelines Herz schlug sehr schnell. Sie wusste, dass sie das nicht loslassen konnte. Sie fügte sofort hinzu: 'Jeremy, ich weiß, dass du Vorurteile gegen mich hast, aber ich bin jetzt schwanger. Bitte gib mir eine Chance, dich zu lieben, und eine Chance für das Kind, eine vollständige Familie zu haben, okay?' Nachdem Madeline die Nachricht gesendet hatte, fühlte sie sich ängstlich und nervös. Dennoch freute sie sich auf seine Antwort. Sie fragte sich, ob Jeremy glücklich wäre, wenn er wüsste, dass sie sein Kind erwartete. Würde er sich auch auf die Geburt des Kindes freuen? Dennoch wurden ihre Fantasien im Handumdrehen zunichte gemacht. Jeremy antwortete auf ihre Nachricht mit nur zwei Worten: 'Treib es ab.' Madeline fühlte sich, als würde ihr Herz von einem scharfen Werkzeug aufgeschnitten. Bevor ihr Schmerz nachlassen konnte, schickte Jeremy eine weitere Nachricht: 'Madeline, ich warne dich. Nur Meredith hat das Recht, meine Kinder zur Welt zu bringen. Eine schamlose Schlampe wie du sollte sofort die Scheidungspapiere unterschreiben und zum Teufel noch mal verschwinden! Wenn du die Papiere nicht unterschreibst, werde ich dieses Bastardkind mit meinen eigenen Händen töten.' Das Blut in Madelines Körper gefror sofort. Diese scharfen Worte waren voller Demütigung, und es war, als würde er sie mit Füßen treten. Gleichzeitig ließ dieser tiefe Schmerz Madeline zu der Erkenntnis gelangen, dass dieser Mann es nicht wert war. Er war es nicht wert, dass sie ihn so blind liebte. … Auf der anderen Seite löschte Meredith alle Nachrichten, die sie vorhin gesendet hatte. Ihre Hände schwitzten immer noch, selbst nachdem sie dies getan hatte. Sie hatte Angst, Spuren zu hinterlassen und dass Jeremy die Wahrheit herausfinden würde. Zwei Jahre zuvor hatte sie Madelines Tagebuch zusammen mit einem Lesezeichen gefunden, als sie in ihrem Zimmer stöberte. Jeremys Unterschrift befand sich auf dem Lesezeichen. Das Datum besagte, dass es zehn Jahre her war. Somit war es offensichtlich, dass Madeline und Jeremy sich vor zehn Jahren kennengelernt hatten. Ganz zu schweigen davon, dass sie eine romantische Vereinbarung getroffen hatten. Doch damals hieß Madeline nicht Madeline, und Jeremy erkannte sie nicht als das kleine Mädchen, das eine Vereinbarung mit ihm getroffen hatte. Damit gelang es ihr, die Situation auszunutzen. Die automatische Glastür öffnete sich mit einem Klick, und Jeremys großer Körperbau erschien an der Tür. Meredith saß auf seinem Schreibtisch, und ihr Gesichtsausdruck veränderte sich sofort. Sie stand eilig auf und legte Jeremys Handy zurück an seinen Platz, als wäre nichts geschehen.

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