Catherine zwang sich zu einem selbstironischen Lächeln.
Seit ihrem Eintritt in die Firma hatte sie kein einziges Mal ihren Rang missbraucht. Sie arbeitete stets mit großer Vorsicht und Gewissenhaftigkeit.
Sie war jeden Tag die Letzte, die das Büro verließ, machte Überstunden und behandelte alle anderen jederzeit mit Respekt. Dass die Dinge so enden würden, war unerwartet.
Nachdem sie die Firma verlassen hatte, irrte sie ziellos allein in der Gegend herum.
Währenddessen rief Ethan sie ein paar Mal an, aber sie weigerte sich, seine Anrufe anzunehmen.
Nachdem sie im Supermarkt ein paar Snacks und Zutaten gekauft hatte, fuhr sie zurück zur Jadeite Bay.
Kaum hatte sie das Haus betreten, kam Fudge auf sie zu, um sie mit wedelndem Schwanz zu begrüßen.
Sie tätschelte der Katze den Kopf und murmelte: "Fudge, du bist die Einzige, die mich jetzt noch mag."
"Miau", antwortete die Katze. Zufrieden schloss sie die Augen und erlaubte der Frau, sie ausgiebig zu streicheln.
Ihre Mundwinkel zuckten zu einem Lächeln. "Ich wette, du willst ein paar getrocknete Fischsnacks, oder? Ich hole dir welche."
Shaun war auch am Nachmittag nicht zu Hause. Die Frau und die Katze genossen ein einfaches Mittagessen. Dann warf sie sich auf die Couch und begann, auf ihrem Laptop nach Arbeit zu suchen.
22 Uhr abends kehrte Shaun in ein hell erleuchtetes Wohnzimmer zurück.
Auf der Couch fütterte Catherine gerade Fudge mit einem kleinen Stück Chip.
"Ist das die Art von Müll, mit der du meine Katze fütterst, wenn ich nicht da bin?"
Seine hübschen Züge musterten kalt den Tisch voller Snacks. Dort lagen Tüten mit Chips, scharfen Pommes, Käse, Schokoladenkeksen...
Sogar ein winziger Schokoladenfleck befand sich an Fudges Schnurrhaaren.
"Ich habe Fudge nur ein ganz kleines bisschen gefüttert. Wirklich nur ein kleines bisschen." Sie gestikulierte mit Daumen und Zeigefinger, um zu zeigen, wie wenig es war. "Fudge hat mich ständig angebettelt, ihr etwas zu geben, also hatte ich keine andere Wahl, als…"
"Was weiß denn eine Katze? Sollte ein erwachsener Mensch wie du es nicht besser wissen?" Genervt fegte er alles auf dem Tisch in den Mülleimer. "Esst nicht mehr solchen Müll im Haus. Ich mag den Geruch nicht."
Catherine blickte mit einem finsteren Gesicht auf die Snacks im Mülleimer. Oh Gott, sie konnte nicht begreifen, wie sich jemand tatsächlich vor dem Geruch von Snacks ekeln konnte.
Was für ein Spinner!
Nichtsdestotrotz zwang sie die Realität dazu, ihre Lippen zu einem schmeichelnden Lächeln zu verziehen. "Du hast Recht, Shaunny. Das ist Müll. Ich werde auf dich hören und aufhören, ihn zu essen."
"Sieh dich mal im Spiegel an und sieh, wie gekünstelt du bist."
Der Mann konnte sich nicht darum kümmern. Er hob die Katze auf und zog sich in sein Schlafzimmer zurück.
"Shaunny, du hattest einen langen Tag. Hast du Hunger? Soll ich dir etwas kochen? Ich mache wirklich köstliche Pasta."
Schamlos folgte sie ihm in kleinen Schritten.
Er hielt inne. Das Essen im Restaurant, in dem er zuvor beim Geschäftstreffen war, war so scharf, dass er kaum etwas gegessen hatte. Sein Magen knurrte ein wenig, als er ihren Vorschlag hörte.
Sie nutzte das kurze Zögern des Mannes und bot sofort an: "Ich mache jetzt etwas Pasta. Geh duschen."
Er blickte über seine Schulter und warf ihr einen kurzen Blick zu. Das sanfte orangefarbene Licht, das von oben auf sie schien, ließ sie lieblicher und wärmer erscheinen als sonst.
15 Minuten später tauchte Catherine mit einer Schüssel Pasta vor der Tür des Hauptschlafzimmers auf.
Sie klopfte an die Tür, aber es kam keine Antwort.
Da sie keine andere Wahl hatte, öffnete sie die Tür leicht. "Shaunny, das Essen ist fertig."
Es war niemand im Zimmer. Auf dem Milchglas der Dusche war ein schwacher Umriss der Silhouette des Mannes zu sehen.
Benommen von dem Anblick konnte sie sich nicht helfen, sich vorzustellen, wie der Mann ohne Kleidung aussehen würde.
Ihre beiden Wangen erröteten bei der Entstehung ihrer Fantasie.
Ah, warte mal, darüber sollte sie nicht nachdenken.
Gerade als sie sich umdrehen und gehen wollte, wurde die Milchglastür aufgestoßen.
Shaun trat daraus hervor, unbekleidet. Allerdings hatte er ein Handtuch lässig um seine Hüften gebunden. Seine Haare, noch feucht von der Dusche, ließen Wassertröpfchen über sein gemeißeltes Kinn bis hinunter zu seiner Brust rinnen.
Ihr Blick wanderte langsam nach unten, folgte der Bewegung der Wassertropfen. Sie keuchte.
Es war zu erwarten, dass er eine schöne Statur hatte, aber sie hatte nicht erwartet, dass sein Körper so gut sein würde.
Er hatte den perfekten Weizenteint, ganz zu schweigen von den straffen Muskeln, die seinen Körper ausmachten. Der Mann war nicht übertrieben muskulös wie ein Bodybuilder, aber jeder Teil seines Körpers war definiert.
Der fitte Körper strahlte einen männlichen Charme aus, den nur ein reifer Mann besaß. Sie senkte ihren Blick weiter und bemerkte seine perfekt geformte Taille.
"Hast du genug gesehen?"
Die heisere Stimme des Mannes drang plötzlich in ihre Ohren.
Catherine fasste sich sofort. Sie konnte die Hitze in ihren Wangen spüren.
Sie war so ziemlich damit aufgewachsen, Ethans tadelloses, hübsches Gesicht zu sehen. Wie konnte sie sich so hinreißen lassen, nachdem sie nur einen anderen Mann angesehen hatte?
Nutzlos.
"Ich… ich bin hier, um dein Essen zu bringen. Beeil dich und iss es, sonst klebt die Pasta bald zusammen."
Sie stellte die Schüssel sofort ab. Gerade als sie den Raum verlassen wollte, trat sie auf den Rand der Matte und stolperte. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel nach vorn.
In diesen wenigen Sekunden dachte sie, sie hätte etwas festgehalten, fiel aber trotzdem mit dem Gesicht nach unten auf den Boden.
Glücklicherweise landete sie auf der Matte, so dass es nicht allzu sehr wehtat.
Als sie die Augen wieder öffnete, waren das erste, was sie sah, die langen Beine des Mannes und…
















