Sierras Gesichtsausdruck veränderte sich leicht, ihr Herz begann unerklärlich schneller zu schlagen. Sie wandte ihren Blick von dem brennenden Blick des Mannes ab, ihre Augen flackerten unruhig.
Ihre Hand brannte unter seiner Berührung, die Hitze schien ihn fast zu verbrühen. Könnte Theo sie tatsächlich mögen?
"Mein Vater war dir immer zugetan. Er hat mich ausdrücklich gebeten, gut auf dich aufzupassen."
Der Mann sprach ruhig. Der "Vater", den er erwähnte, war Großvater Edward.
Als Sierra dies hörte, wurden ihre Ohren leicht rot. Als sie sich an ihre wilden Gedanken von gerade eben erinnerte, wünschte sie sich, sie könnte vor Verlegenheit in einem Loch verschwinden. Sie musste ihre Wut auf Benson ihren Verstand haben trüben lassen, um an so etwas Absurdes zu denken.
Das war also der Grund. Es war wegen Edward.
Edward und ihr Großvater waren seit Jahren enge Freunde. Sierra hatte sogar einen Monat in der Gray-Residenz gewohnt, wo Edward sie mit außergewöhnlicher Freundlichkeit behandelt hatte.
Sie atmete erleichtert auf und sagte: "Danke, Onkel Theo."
Theo nahm ihren Gesichtsausdruck wahr, ein Schatten huschte kurz über seinen Blick. Er ließ ihre Hand los und sagte mit tiefer Stimme: "Lass uns gehen. Ich bringe dich nach Hause."
"Das ist nicht nötig. Ich komme alleine zurück." Sierra lehnte schnell ab.
"Ich bin dein Ältester. Was hast du denn für eine Angst?" Theo beugte sich plötzlich näher zu ihr, seine Augen verengten sich leicht, als er sie aufmerksam anstarrte.
Eine nervöse Erschütterung durchfuhr Sierra, aber sie erinnerte sich schnell daran, dass sie wahrscheinlich zu viel hineininterpretierte. Da er sich selbst als ihren Ältesten bezeichnete, gab es keinen Grund, nervös zu sein.
"In diesem Fall muss ich dich wohl bemühen, Onkel Theo." Sie zwang sich zu einem ruhigen Ton, öffnete die Tür und eilte hinaus.
Sie schrieb ihren Kollegen eine SMS, um ihnen mitzuteilen, dass sie frühzeitig ging und dass die Rechnung beglichen war. Sie sagte ihnen, sie sollten sich amüsieren.
Plötzlich packte eine Hand ihren Arm, was sie überrascht aufkeuchen ließ. Theos ruhige, kühle Stimme ertönte neben ihr. "Pass auf, wo du hingehst."
Sierra erstarrte und erkannte, dass sie fast direkt gegen eine Säule gelaufen wäre. Ihre Wangen röteten sich, als sie stammelte: "Entschuldigung. Ich habe nicht aufgepasst."
"Entschuldigst du dich so gerne?", warf Theo einen Blick auf sie herab und fragte trocken.
Sierra fühlte sich zutiefst unwohl. Sie hatte keine Ahnung, warum sie vor Theo immer so ungeschickt aussah.
"Komm schon. Ich halte deine Hand, damit du nicht wieder stolperst und dich verletzt." Er nahm ihre Hand fest, ohne ihr eine Chance zum Ablehnen zu geben.
Sierra hatte keine andere Wahl, als seinem Tempo zu folgen.
Sein Profil war tadellos schön, strahlte eine kalte Eleganz und eine noble Distanziertheit aus, die ihn unnahbar erscheinen ließ.
In diesem Moment überraschte sie die Wärme, die von ihm ausging. Theo war nicht so einschüchternd, wie sie gedacht hatte.
"Herr Gray, ist das nicht Sierra? Wer ist der Mann, der ihre Hand hält?"
Benson war gerade im Begriff, Sophie nach Hause zu fahren, als ihre Bemerkung ihn innehalten ließ. Er blickte sofort auf und sah Sierra aus dem Restaurant kommen, Hand in Hand mit einem Mann. Seine Brauen zogen sich tief zusammen, und er eilte ihnen nach.
Sophie folgte ihm schnell.
Benson war jedoch einen Schritt zu spät. Als er den Eingang erreichte, war Sierra bereits verschwunden.
Das schwache Licht und die Entfernung erlaubten Benson nur, einen kurzen Blick auf die Silhouette des Mannes zu erhaschen. Er konnte sein Gesicht nicht deutlich erkennen.
Selbst dieser flüchtige Blick reichte aus, um sein Gesicht mit Wut zu verdunkeln.
"Kein Wunder, dass Sierra so entschlossen war, mit Ihnen Schluss zu machen, Herr Gray. Glauben Sie, sie hat sich in jemand anderen verliebt?"
Sophie goss Öl ins Feuer, ihre Augen funkelten mit schlecht verborgener Schadenfreude.
"Unmöglich."
Bensons Verneinung war laut, aber Unbehagen brodelte in seiner Brust.
Als Sierra zum ersten Mal um die Trennung bat, war er nicht beunruhigt gewesen. Als sie sich weigerte, nachzugeben, hatte er es als ihr Drama abgetan. Er hatte nie in Erwägung gezogen, dass sie sich in einen anderen Mann verlieben könnte.
Sophie beobachtete aufmerksam Bensons Gesichtsausdruck und sagte leise: "Aber sie hielten Händchen. Diese Intimität scheint nicht etwas zwischen gewöhnlichen Bekannten zu sein."
















