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Das Scheidungsrezept

Das Scheidungsrezept

Autor: Patrick Brandt

Kapitel 9
Autor: Patrick Brandt
28. Nov. 2025
Niemand hieß sie willkommen. Alle schienen darauf aus zu sein, sie zu vertreiben. Celine fand es fast schon lächerlich. Ihr kalter, klarer Blick glitt über Lucy, Carly und Hayden, bevor sie ihren Arm aus Adams Griff riss. Sie schenkte ihnen ein schwaches Lächeln und sagte: "Gut, dann gehe ich eben." Sie waren es, die sie vertrieben. Damit ging Celine weg. Doch fast genauso schnell drehte sie sich wieder um. Sie strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und sah Adam an. "Adam, weißt du, warum ich heute ins Haven Hospital gekommen bin?" Adams Augen musterten ihr zartes, blasses Gesicht, ihre Haut, die so weich war, dass sie fast ätherisch wirkte. Ihre Schönheit schien im schwachen Licht noch heller zu strahlen. Er blieb ausdruckslos, offensichtlich desinteressiert. Seine Stimme war eisig. "Celine, wenn du das so weitertreibst, wird es anstrengend." Celine trat vor, ihre Augen funkelten schelmisch, als sie verführerisch lächelte. "Ich bin hierher gekommen, um dir einen guten Arzt zu besorgen." Sie zog eine Visitenkarte hervor und reichte sie ihm. Adam blickte auf die vergilbte, abgenutzte Karte. Sie sah aus, als hätte man sie unter der Tür durchgeschoben. Es war die Visitenkarte eines berühmten Familienarztes, der sich auf Fruchtbarkeitsbehandlungen spezialisiert hatte. Seine Kontaktdaten waren ebenfalls auf der Karte vermerkt. Adams Augen zuckten. Celine steckte ihm die Karte in seine Sakkotasche. "Carly hat ein Problem, da hast du sicherlich auch eines. Ihr solltet euch alle untersuchen lassen." Damit drehte sie sich um und ging weg. Adams Hand, die locker an seiner Seite hing, ballte sich zu einer Faust. Celine schien immer zu wissen, wie sie ihn auf die Palme bringen konnte. Carly ergriff das Wort, ihre Stimme sanft und beschwörend. "Adam, vergiss es. Verschwende deine Zeit nicht mit Celine. Sie ist es nicht wert." Lucy nickte zustimmend. "Genau. Wo ist Dr. C? Warum ist der Arzt noch nicht da?" Die Erwähnung von Dr. C ließ alle angespannt werden. Sie war Carlys einzige Hoffnung. Adam warf einen Blick auf seine Uhr. Der vereinbarte Zeitpunkt war verstrichen, und es gab kein Zeichen von Dr. C. Gerade in diesem Moment betrat medizinisches Personal den Raum. "Herr Alvarez", sagten sie. Carlys, Haydens und Lucys Augen leuchteten auf. "Ist Dr. C da?" Das medizinische Personal sah Adam an. "Herr Alvarez, Dr. C ist angekommen." Adam blickte zur Tür, erwartete, jemanden zu sehen, doch er sah eine schlanke Gestalt davonschleichen – Celine. Sie verschwand um die Ecke. Adam runzelte die Stirn. "Ich habe Dr. C nicht gesehen." Das medizinische Personal antwortete: "Dr. C war da, ist aber dann wieder gegangen." "Was?" Carlys, Haydens und Lucys Gesichter wurden blass. "Warum ist Dr. C gegangen? Sie hat Carly noch nicht einmal gesehen!" Das medizinische Personal entschuldigte sich. "Es tut mir leid, aber Dr. C wird Frau Tate nicht behandeln." Carlys strahlendes, schönes Gesicht verlor jede Farbe. Sie versuchte herauszufinden, warum Dr. C sie nicht behandeln wollte. Die Aufregung, die sie noch vor wenigen Augenblicken empfunden hatten, war abrupt verflogen und ließ alle fassungslos zurück. Carly brach zusammen. "Warum will Dr. C mich nicht behandeln? Warum?" Hayden und Lucy eilten schnell herbei, um sie zu trösten, und sprachen ihr sanft zu. "Carly, reg dich nicht auf. Wir werden einen Weg finden, Dr. C zurückzubringen. Es wird alles gut." Adams hübsche Züge verhärteten sich plötzlich zu etwas Scharfem und Gefährlichem. Er starrte in den leeren Korridor, seine Augen eisig. … Celine verließ das Krankenhaus, und als sie hinaustrat, rief jemand ihren Namen. "Celine." Sie blieb stehen und drehte sich langsam um, um Lucy zu sehen. Lucy war ihr nach draußen gefolgt. Dann kam sie auf sie zu und reichte ihr etwas. "Celine, das ist für dich." Celine blickte hinunter. Es war ein Scheck über 20.000 Dollar. Lucy sagte: "Celine, Adam mag dich nicht. Klammere dich nicht länger an ihn. Lass ihn mit deiner Schwester zusammen sein. Warum kannst du ihn Carly nicht einfach lassen? Lass dich einfach von Adam scheiden, nimm das Geld und geh zurück aufs Land." Celine fand es geradezu ironisch. Wenn sie nicht heimlich einen DNA-Test an Lucy und Carly hätte durchführen lassen, hätte sie gedacht, Carly sei ihre leibliche Tochter. Lucy war in der Tat Carlys Stiefmutter. Und doch liebte sie immer nur Carly. Sie liebte nie Celine, ihre leibliche Tochter. Celine wusste, dass Lucy in Hayden vernarrt war, und deshalb liebte sie alles, was mit ihm zu tun hatte. Celine sah Lucy mit ihren klaren, strahlenden Augen an und grinste. "Ist die Position der Mrs. Alvarez wirklich nur so viel wert für dich? Oder bin ich in deinen Augen nur so viel wert?" Lucy erstarrte für einen Moment, bevor sie sich schnell verteidigte: "Celine, ich tue das als deine Mutter zu deinem eigenen Besten. Dieser Ort ist nichts für dich…" Das Wort klang fremd auf ihrer Zunge, und ein bitteres Lächeln huschte über Celines Gesicht. "Du hast mich schon einmal aufs Land geschickt. Jetzt willst du mich wieder dorthin schicken? Du bist so eine wundervolle Mutter!" Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte sich Celine um und ging weg, um ein Taxi herbeizuwinken. Celine saß still auf dem Rücksitz des Wagens. Sie zog ein Bonbon aus ihrer Tasche, wickelte es vorsichtig aus und steckte es sich in den Mund. Der ältere Fahrer, der durch den Rückspiegel spähte, konnte nicht umhin, sie zu bemerken. Sie trug ein schlichtes Kleid und wirkte gefasst und ruhig – sie strahlte eine stille Stärke aus. Sie hatte eine sehr blasse Haut, und ihr Körper wirkte zart, als könnte sie leicht zerbrechen. Mit einem Lächeln sprach der Fahrer. "Sie mögen Bonbons wirklich sehr, was?" Celine blickte auf, der Wind vom Fenster wehte ihr das Haar sanft ins Gesicht. Sie lächelte schwach. "Ja, manchmal hilft ein wenig Süße, die Bitterkeit im Leben zu versüßen." … Lucy stand wie erstarrt da und sah zu, wie das Auto wegfuhr. Gerade in diesem Moment näherte sich ihr jemand. "Frau Tate." Lucy drehte sich überrascht um und sah Samson Stone, den Direktor des Haven Hospitals. Sie ging schnell auf ihn zu. "Herr Stone, hallo. Sie haben die besten Verbindungen. Gibt es irgendeine Möglichkeit, Dr. C zu bitten, meine Tochter Carly zu behandeln?" Samson lächelte. "Frau Tate, ich kenne Dr. C zufällig persönlich. Ich kann Sie ihr vorstellen." Lucys Gesicht hellte sich auf. "Wirklich? Vielen Dank, Herr Stone." Samson blickte in die Richtung, in der Celine verschwunden war, und ein verschmitztes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. "Frau Tate, ist das Ihre älteste Tochter? Ich hätte nicht erwartet, dass sie so schön ist. Sie sah aus wie ein Engel!" Lucys Lächeln wich, und ihr Gesicht wurde kalt und ausdruckslos.

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