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Das Bedauern kam zu spät

Das Bedauern kam zu spät

Autor: Kevin Groß

Chapter 3
Autor: Kevin Groß
30. Sept. 2025
Grace wusste nicht, an wen sie sich wegen der 20.000 Dollar wenden sollte. Am Ende, um 21:00 Uhr, rief sie Ethan wieder an. Eine tiefe und leicht heisere Stimme drang durch den Hörer, die sie an Schneeflocken in einer Winternacht erinnerte. "Grace Lambert?" Es war, als ob eine unsichtbare Hand sich um ihre Kehle schloss und sie mit überwältigendem Unrecht erstickte. "Hallo, Ethan. Kannst du mir 20.000 Dollar leihen? Ich bin im Krankenhaus und kann die Arztrechnungen nicht bezahlen." Die einzige Antwort war das Geräusch von gleichmäßigem Atmen und dem leisen Rascheln von Stoff. Gerade als Grace sich auf eine Ablehnung vorbereitete, hörte sie ihn fragen: "Kontonummer?" "Las... Lass mich sie suchen." Sie griff schnell nach der Tasche neben sich und begann hektisch zu suchen, aus Angst, er würde auflegen, bevor sie ihm die Details geben konnte. Die Krankenschwester hatte ihr gesagt, dies sei ihre Tasche, aber darin befanden sich nur Kosmetika zum Auffrischen. Schließlich fand sie eine Karte im innersten Fach und las schnell die Nummer vor. In weniger als einer Minute kam die Benachrichtigung über eine Banküberweisung. Grace zögerte, aufzulegen. Immerhin war dies die einzige Person, die bereit war, sie anzuerkennen, seit sie mit Amnesie aufgewacht war. Sie zögerte jedoch volle drei Minuten, unsicher, was sie sagen sollte. Überraschenderweise legte Ethan auch nicht auf. In der stillen Stille des Anrufs konnten sie den Atem des anderen hören. "Ethan, ich..." "Sind deine Verletzungen ernst?" Seine Stimme war nicht sanft. Wenn überhaupt, trug sie die gleiche Kälte einer späten Nachtbrise in sich. Doch für Grace war es die erste echte Besorgnis, die sie seit dem Aufwachen gehört hatte. Etwas regte sich in ihrem Herzen, aber ihre Worte versagten ihr, also sagte sie einfach: "Mir geht es jetzt gut. Danke. Ich werde einen Weg finden, es dir zurückzuzahlen." "Grace, wie lange willst du mich diesmal anlügen?" Ihr Herz setzte einen Schlag aus. In Panik legte sie schnell den Hörer auf, ihre Gedanken waren ein Durcheinander. Was meinte er damit? Hatte sie ihn schon oft angelogen? Egal wie sehr sie darüber nachdachte, sie konnte keinen Sinn darin finden. Stattdessen wurde sie nur noch verwirrter. Vorerst konnte sie nur ihre ausstehende Krankenhausrechnung begleichen und die Papiere für ihre Entlassung ausfüllen. Als sie jedoch aus dem Krankenhaus trat, war sie völlig ratlos. Sie hatte kein Geld und keine Ahnung, wo sie wohnte. Schließlich fand sie eine Adresse in ihren Nachrichtenaufzeichnungen und nahm ein Taxi dorthin. Der Ort war eine wunderschöne Villa mit einem sorgfältig gepflegten Garten. Der Taxifahrer tippte auf das Lenkrad. "Das macht hundert Dollar. Zahlen Sie bar oder per Online-Überweisung?" Grace stieg mit einem unbehaglichen Gesichtsausdruck aus dem Auto. Zufällig fuhr ein Luxusauto vor ihr vor. Das Fenster wurde heruntergekurbelt und enthüllte Yanceys Gesicht. Alice, die frisch und zart aussah, saß auf dem Beifahrersitz. Alice stieg aus dem Auto und fragte besorgt: "Grace, warum hast du das Krankenhaus verlassen?" Sie sah heute umwerfend aus. Ihr Kleid war mit schimmernden Kristallen verziert, und ihre Handtasche war ein limitiertes Modell im Wert von mindestens drei Millionen Dollar. "Hat Yancey dir das nicht schon früher gesagt? Dein Freund ist Ethan Henderson." Alices Augen röteten sich, und sie fuhr fort: "Bist du wieder wegen mir hier? Was willst du von mir?" Bevor Grace etwas sagen konnte, war Yancey bereits aus dem Fahrersitz gestiegen, sein Blick voller Spott. "Ich dachte wirklich, du würdest länger durchhalten, aber du hast es nicht einmal sechs Stunden geschafft. Grace, hast du keine Scham? Muss ich mich wirklich immer wieder wiederholen? "Ich mag Alice. Hast du nicht ein Fünkchen Selbstachtung? Findest du es gut, gedemütigt zu werden? Warum machst du Alice immer wieder das Leben schwer?" Alice schmiegte sich in seine Arme und schüttelte den Kopf. "Lass es, Yancey. Ich bin es gewohnt." Die letzte Spur von Farbe wich aus Graces Gesicht. Sie war immer noch in das übergroße Krankenhaushemd gekleidet, und ihre langen, dunklen Wimpern zitterten wie zerbrechliches Glas, bereit, beim geringsten Hauch zu zerbrechen. Sie zwang sich, den Blick von der Szene abzuwenden, und flüsterte: "Hast du hundert Dollar? Kannst du sie mir leihen?" Yancey spottete, seine Verachtung kaum verborgen. "Ich würde sie lieber einem Hund geben als dir." Er blickte auf Alice in seinen Armen hinab und sagte sanft: "Lass uns reingehen. Ignorier sie einfach." Alice wischte sich die Augen und lächelte sanft. "Grace, hier. Nimm meine Karte. Benutze sie, wenn du sie brauchst." Grace senkte ihren Blick und schluckte die Bitterkeit in ihrem Herzen hinunter. Sie wollte ihren Stolz überwinden und die Karte annehmen, denn in diesem Moment brauchte sie wirklich dringend Geld. Schließlich mussten die Menschen der Realität ins Auge sehen und sie akzeptieren, wie sie war. Aber gerade als ihre Fingerspitzen das Auto berühren wollten, fuhr ein weiteres Luxusauto neben sie vor. Ihre Mutter, Carmen Oblak, stieg in einem Anfall von Wut aus dem Fahrzeug. In dem Moment, als sie die Szene vor sich sah, ging sie hinüber und schlug Grace ohne zu zögern hart ins Gesicht. "Mobbst du Alice schon wieder? Hast du ihr nicht schon genug genommen? Grace Lambert, was willst du von uns? Willst du alle unglücklich machen, weil du bist, wie du bist? "Seit Alice gefunden und nach Hause gebracht wurde, hast du ihr das Leben schwer gemacht. Warum wurdest nicht du entführt? Alice hat schon so viel gelitten. Kannst du nicht einfach erwachsen werden und die Dinge wie ein reifer Erwachsener angehen?"

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