Großmutter Dawson betrachtete Anna mit gütigen Augen. „Ja, ja. Braves Mädchen. Anna, du siehst umwerfend aus! Komm, setz dich neben mich. Lass mich dich mal richtig ansehen.“ Anna ließ Bryans Arm schnell los und nahm elegant ihren Platz neben Großmutter Dawson ein. Sie nahm liebevoll Großmutter Dawsons Arm. „Oma, es tut mir so leid, dass ich zu spät gekommen bin“, entschuldigte sich Anna mit sanfter Stimme. Ihre wunderschönen Augen glänzten im Licht. Überglücklich strahlte Großmutter Dawson über das ganze Gesicht. „Anna, ich freue mich so, dich so bezaubernd zu sehen! Das ist eine wundervolle Veränderung.“ Großmutter Dawson streckte ihre Hand aus und streichelte sanft Annas Hand. Plötzlich stiegen ihr Tränen in die Augen. „Anna, deine Mutter hat uns so jung verlassen. Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, werde ich an sie erinnert…“ Großmutter Dawsons Stimme erstickte. Ein Hauch von Trauer erschien in Annas schönen Augen. Trotzdem lächelte sie und tupfte mit einem Taschentuch die Tränen aus den Augenwinkeln von Großmutter Dawson. „Sei nicht traurig, Oma. Es ist dein Geburtstag.“ Großmutter Dawson hielt Annas Hand und lächelte sie warmherzig an. „Anna, du bist sowohl wunderschön als auch fürsorglich. Ich liebe dich jeden Tag mehr und mehr.“ In diesem Moment erwachte Nicole endlich aus ihrer Trance. Sie kam schnell auf die beiden zu. „Oh, mein Gott… Anna, du siehst heute unglaublich aus! Du hast alle in Erstaunen versetzt, sobald du angekommen bist.“ Die anderen Gäste wurden wieder ungestüm. „Die Familie Hamilton hat so ein Glück – ihre jüngere Tochter ist schon eine Wucht, wer hätte erwartet, dass ihre ältere Tochter noch bezaubernder ist! Was für ein perfektes Paar sie mit dem Dawson-Jungen abgibt!“ Chloes Gesicht war grün vor Neid. Sie starrte auf Anna, die auf ein hohes Podest gestellt wurde. Ihre Augen waren voller Hass und Neid. Ein anderer Gast stimmte dem Kommentar zu. „In der Tat! Sie sind wie füreinander geschaffen.“ „Großmutter Dawson hat so ein Glück! Sie hat nicht nur einen hervorragenden Enkel, sondern auch eine wunderschöne Enkelin aus einer angesehenen Familie.“ Großmutter Dawson wandte sich mit einem zufriedenen Ausdruck Anna zu. Sie lächelte und sagte zu Bryan: „Bryan, du musst dich nach besten Kräften um Anna kümmern. Wage es nicht, sie zu schikanieren. Ich kann es kaum erwarten, ein Urenkel zu bekommen!“ Bryan rieb sich die Nase und antwortete schnell: „Oma, ich liebe Anna so sehr. Warum sollte ich sie jemals schikanieren? Nachdem wir geheiratet haben, versichere ich dir, dass du sehr bald einen Urenkel haben wirst.“ Begeistert nickte Großmutter Dawson immer wieder mit dem Kopf. Inzwischen wurde Nicoles Lächeln steif. Ein Hauch ihrer Eifersucht drang in ihren Ton ein. „Großmutter Dawson, mach dir darüber keine Sorgen. Anna war diese paar Tage nicht zu Hause. Ich bin sicher, sie war bei Bryan. Ich glaube, du wirst schon in wenigen Monaten einen Urenkel haben!“ Chloe warf Anna messerscharfe Blicke zu. Mit leiser Stimme bemerkte sie: „Mami, wenn Anna bei Bryan war, warum hat er dann so oft auf unserem Festnetz angerufen und nach Anna gesucht?“ Nicole zupfte an Chloes Kleidung und deutete ihr an, den Mund zu halten. Hastig erklärte sie: „Anna ist ein sehr konservatives Mädchen – sie würde niemals einfach so an unbekannten Orten übernachten. Ich bin sicher, sie muss diese paar Tage bei einer Schulfreundin gewohnt haben.“ Chloe schmollte und murmelte: „Anna scheint keine Freunde zu haben. Bei welcher Klassenkameradin hätte sie denn wohnen können?“ Großmutter Dawsons Augen waren auf das Mutter-Tochter-Duo gerichtet. Sie konnte deutlich erkennen, dass sie absichtlich versuchten, Anna in Verlegenheit zu bringen. Die Worte des Mutter-Tochter-Duos hatten bei den Gästen einige Verdächtigungen geweckt. Da Anna die zukünftige Schwiegertochter der Familie Dawson war, würde die Tatsache, dass sie seit Tagen nicht mehr nach Hause gekommen war, auch Schande über die Familie Dawson bringen. Großmutter Dawson wandte sich Anna zu und erkundigte sich sanft: „Anna, wo warst du diese paar Tage?“ Großmutter Dawson musste dies vor allen Gästen aufklären. Andernfalls könnten sich unerwünschte Gerüchte verbreiten und den Namen beider Familien beflecken. Anna blickte auf, ihre schönen Augen glänzten. Sie lächelte und antwortete: „Ich hatte kürzlich eine LASIK-Operation, deshalb war ich im Krankenhaus. Ich habe mein Handy bei den Krankenschwestern gelassen, deshalb habe ich die Anrufe nicht bekommen. Entschuldigung, dass ich dir Sorgen gemacht habe, Bryan.“ Bryan fragte hastig: „Anna, warum hast du mir nichts von deiner Operation erzählt? Ich hätte dich im Krankenhaus pflegen können…“ Bevor er zu Ende sprechen konnte, unterbrach Großmutter Dawson: „Schön, schön. Das reicht jetzt. Nun, da wir die Dinge geklärt haben, müssen wir nicht mehr darüber reden. Schließlich kenne ich unsere kleine Anna gut.“ Großmutter Dawson warf Nicole einen Blick zu. Obwohl ihr Blick nicht besonders intensiv war, spürte Nicole dennoch eine Gänsehaut. Sie wagte es nicht, ein weiteres Wort zu sagen. Danach lächelte Großmutter Dawson und verkündete der Menge: „Heute Abend möchte ich Ihnen allen einen besonderen Gast vorstellen. Dieser geheimnisvolle Mann zeigt sich selten auf Partys und hat sich noch nie in den Medien gezeigt.“ Unter der Menge brachen Diskussionen aus. „Hat sich noch nie in den Medien gezeigt? Könnte es sein, dass Großmutter Dawsons Neffe, Liam Ackman, zurück ist?“ „Das ist möglich! Ich habe gehört, dass er erst vor ein paar Tagen im Land angekommen ist. Er muss zur Geburtstagsfeier von Großmutter Dawson zurückgekommen sein!“ Als die anwesenden Damen den Namen Liam Ackman hörten, funkelten ihre Augen voller Erwartung. „Der Sohn der Milliardärsfamilie Ackman? Er nimmt an dieser Party teil?“ „Ich habe gehört, dass er dafür bekannt ist, kalt und gleichgültig zu sein. Es wird gemunkelt, dass man schon aus zehn Metern Entfernung seine ungerührte Aura spüren kann.“ „Oh, je! Ich muss mein Make-up auffrischen!“ „Selbst wenn du wie eine Göttin aussiehst, würde der Ackman-Prinz dich nicht einmal eines Blickes würdigen.“ „Liam Ackman ist schwul! Er hat kein Interesse an Frauen.“ „Ich habe gehört, dass jemand vor zwei Tagen ein Foto von ihm beim Betreten einer Schwulenbar gemacht hat. Anscheinend hat er dort die Nacht verbracht!“ Die Herzen der Damen waren gebrochen. Sie hatten keine andere Wahl, als zu glauben, dass der reiche und gutaussehende Mann, der nie ein Fünkchen Interesse an Frauen zeigte und sogar Schwulenbars besuchte, ein schwuler Mann war.