„Ich… D-du…“
Anna wusste nicht, was sie sagen sollte.
Ihr letztes bisschen Bewusstsein lehnte ihn eindeutig ab, doch ihr Körper handelte gegen ihren Verstand und klammerte sich an ihn in der Hoffnung, er könne das tiefe Loch in ihr füllen.
Mit viel Mühe erlangte sie etwas Klarheit zurück. Als sie in seine tiefen, ozeanartigen Augen blickte, spürte sie, wie sich Wellen in ihrem Herzen bildeten.
Sie hatte noch nie so tiefe Augen gesehen.
Sie waren strahlend wie ein grenzenloser Ozean aus Sternen und doch unendlich tief wie ein schwarzes Loch im Weltraum zugleich. Anna fühlte sich, als würde sie in seine Ozeanaugen gesogen.
Liam grinste, als er ihren sich ständig windenden Körper ansah.
Mit tiefer Stimme neckte er sie: „Du hast Nein gesagt, aber es scheint, als wäre dein Körper der Ehrlichere hier.“
Nachdem er das gesagt hatte, landeten seine Lippen auf ihrer Wange und küssten sie chaotisch. Unerwartet füllte ein salziger Geschmack seinen Mund.
Liam war überrascht. Er blickte auf und sah, dass Anna ihn mit trüben Augen anstarrte. Tränen rollten ihr über die Wangen.
Ihre Trauer und Verzweiflung spiegelten sich in ihren tränengefüllten Augen wider. Liam fühlte sich, als würde ein unsichtbarer Speer direkt durch sein Herz gestoßen.
„Warum… Warum tust du mir das an…“
Plötzlich verlor Anna die Fassung und begann zu weinen.
„Warum… Warum… Warum… Was habe ich falsch gemacht? Warum habt ihr mir das angetan…“
Sie weinte sich die Seele aus dem Leib.
Liam empfand plötzlich Mitleid mit ihr. Er küsste sanft ihre Tränen weg und stieg von ihr herunter.
Er schloss seine Arme um ihren zitternden Körper, während sie weinte.
In seinen Armen war Anna wie ein ungezogenes kleines Kätzchen. Sie wand sich und drehte sich; gelegentlich schlug sie ihn sogar mit ihren kleinen Fäusten.
Seine Lust unterdrückend und seine Wut kontrollierend, lockte Liam sanft: „Alles in Ordnung, schlaf einfach.“
Er dachte, die verführerischen Kräfte der Frau müssten so stark gewesen sein, dass er den Verstand verloren hatte. Sonst wäre er nie in der Lage gewesen, es zu ertragen, von einer Frau geschlagen zu werden.
Tatsächlich hatte er noch nie jemanden mit so gutem Temperament behandelt.
Sie war die Erste!
Anna hörte nicht zu. Sie weinte und schrie und schlug weiter.
„Sag mir warum… Was habe ich getan, um das zu verdienen? Wie konntet ihr mir das alle antun… Warum? Warum…“
'Ihr alle?' dachte Liam.
Liam weitete seine Augen. Plötzlich verspürte er ein starkes Interesse daran, herauszufinden, was dieser kleinen Frau zugestoßen war.
Er wollte wissen, wer sie so sehr verletzt hatte, dass sie sich im Alkohol ertränken musste.
Ihre winzigen Fäuste fühlten sich nicht mehr als ein paar Regentropfen an, die auf seine Brust fielen. Sie trat wild mit ihren Beinen um sich, wie eine verrückte Katze.
Von Zeit zu Zeit berührten ihre tretenden Beine sein Holz. Liam war wütend.
„Hör auf, dich zu bewegen, oder ich ficke dich jetzt sofort.“
Die Frau hatte keine Ahnung, wie schwer es ihm fiel, sich zurückzuhalten.
Nichtsdestotrotz, als er die Tränen aus ihren Augen strömen und ihre rot glühende Nase sah, wurde Liams Herz wieder weich.
Er tätschelte ihren Kopf, als würde er ein kleines Haustier trösten. Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
„Braves Mädchen, schlaf jetzt.“
Der unerwartet liebevolle Kuss überraschte sie. Ein Ball der Wärme schwoll in ihrem verwundeten Herzen an, füllte langsam ihre Brust und breitete sich in ihre Gliedmaßen aus.
Sie rollte sich in seinen Armen zusammen, wie ein kleines Tier, das Wärme brauchte. Sie rieb ihr Gesicht an seiner Brust und wischte sich die Tränen weg.
Liam spannte sich wieder an. Er konnte spüren, wie sein Blut in eine bestimmte Region rauschte.
Seine Stimme wurde heiser und sein Tonfall steif.
„Hör auf, dich zu bewegen.“
Dennoch begannen die winzigen Hände der Frau, über seinen Körper zu gleiten. Liam konnte nicht sagen, ob sie es absichtlich tat oder sich ihrer Handlungen nicht bewusst war.
Sie schlang ihren weichen Körper um seine feste Taille.
Ihre Augen waren schillernd und zogen ihn wie Fäden an. Ihre Lippen suchten seine…
Der zarte Geschmack und das Gefühl ihrer unerfahrenen Küsse befeuerten seine Flammen erneut.
Ihre kleinen und zarten Hände suchten auf seiner Brust herum, als suchten sie nach dem perfekten Weg, um zu beginnen.
Liam erstarrte für eine Sekunde. Das Feuer hinter seinen Augen brannte hell. Er drehte sich um und presste die Frau unter seinen Körper.
„Du hast es dieses Mal so gewollt… Gib mir nicht die Schuld.“
















